In den Niederlanden ist die Ökofläche im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Der Zertifizierer Skal Biocontrole in Zwolle bezifferte das betreffende Areal auf 69.349 ha; das waren 2.726 ha oder 4,1 % mehr als im Vorjahr. Für die vergangenen zehn Jahre wies das Unternehmen ein Plus von fast 25.000 ha aus. Auch die Zahl der zertifizierten Ökobetriebe habe sich 2019 erhöht, und zwar um 103 oder 5,6 % auf 1.952. Damit wurde die Prognose des Zertifizierers von Anfang 2019 noch übertroffen; er hatte mit einem Zuwachs von 5 % gerechnet.
Laut Skal Biocontrole nahm im vergangenen Jahr auch die Zahl der zertifizierten Verarbeiter, Importeure, Händler und Lagerbetriebe deutlich zu, und zwar im Vergleich zu 2018 um 131 Unternehmen oder 4,4 % auf insgesamt 3.115. Damit wurde die allerdings sehr optimistische Prognose aus dem Vorjahr um rund 4 Prozentpunkte verfehlt. Der holländische Dachverband Bionext in Ede bemängelte indes, dass der Marktanteil von Bio-Produkten in den Niederlanden noch immer nicht an den Durchschnitt in der Europäischen Union heranreiche. Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern gebe es in den Niederlanden auch keine besondere Förderpolitik oder politische Zielvorgaben für den Ökolandbau wie in Deutschland, Frankreich und Dänemark, so die Kritik. Bionext-Direktor Michaël Wilde begründete die zunehmende Zahl an Unternehmer in der Ökobranche mit der steigenden Verbrauchernachfrage nach Bioprodukten. Das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung sei aber trotz des wachsenden ökologischen Bewusstseins immer noch der Preis. „Es ist unsere Aufgabe, dass die Konsumenten sich auch im Laden für ökologische Werte entscheiden. Dabei können wir die Hilfe der EU-Kommission gut brauchen“, erklärte Wilde mit Blick auf den angekündigten Green Deal. AgE