Die technologische Innovation im Obstsektor hat erheblich an Schwung gewonnen, während gleichzeitig noch viele Schritte unternommen werden müssen. Dabei müssen sich die Praktiker die entwickelten Innovationen zu eigen machen. Dies wurde auf dem Abschlusssymposium des Projekts „The Next Fruit 4.0“ deutlich, berichtet Koninklijke Nederlandse Fruittelers Organisatie.
Etwa 60 Konsortialpartner und andere interessierte Parteien versammelten sich im Fruit Research Centre (FRC) in Randwijk, um das Projekt The Next Fruit 4.0 abzuschließen. Im Rahmen dieses Projekts wurde in den vergangenen vier Jahren an technologischen Innovationen gearbeitet, die den Obstanbau nachhaltiger, effizienter und zukunftssicherer machen sollen. Das Projekt war eine Initiative der NFO, der Plattform FRUITVOORUIT.nl, der FME (der Unternehmerorganisation für die Technologiebranche), der WUR und des Delphy Improvement Centre. Darüber hinaus war ein breites Konsortium von Parteien aus der Industrie sowie die Washington Tree Fruit Research Commission beteiligt.
Während des abschließenden Symposiums, das von Siep Koning von NFO/FRUITVOORUIT.nl eröffnet wurde, tauschten mehrere Forscher ihre Erkenntnisse und die erzielten Ergebnisse aus. Diese konzentrierten sich auf die drei Hauptthemen des Projekts: nachhaltigere Gestaltung des Anbaus und der Kette, Verbesserung der Erträge und Senkung der Kosten und Robotisierung der Arbeit in den Obstplantagen.
Die Bandbreite der entwickelten Innovationen ist enorm groß. So stehen jetzt zwei validierte Prototypen von Präzisionssprühgeräten zur Verfügung, die den Anbau und die Kette nachhaltiger machen. Darüber hinaus wurde ein Wachstumsmodell entwickelt, um die Birnenmauser und die Produktion auf Baumebene vorherzusagen. Dies kann den Landwirten helfen, ihre Ausdünnungsstrategie auf Baumebene zu optimieren.
Darüber hinaus wurde ein Konzept entwickelt, bei dem ein Pflückzug unter einem Tor hindurchfährt und die Lagerbehälter automatisch fotografiert werden. Durch die Ausstattung der Behälter mit RFID-Chips werden die Landwirte in Zukunft in der Lage sein, einen schnellen Einblick in die Qualität einer Partie zu erhalten.
Außerdem wurden mehrere Innovationen zum Thema „Multifunktionale Robotisierung im Obstbau“ vorgestellt. Dazu gehörten zwei Endeffektoren, mit denen ein Roboterarm ausgestattet werden kann. Dabei handelt es sich um einen Greifer, mit dem Birnen gepflückt werden können, und um einen Endeffektor für das Beschneiden von Johannisbeeren.
Am Ende des Tages überreichte Projektleiter Peter Frans de Jong von der WUR eine Broschüre mit den Ergebnissen von The Next Fruit 4.0 an Siep Koning von der NFO und FRUITVOORUIT.nl. Ein vollständiger Überblick über die erzielten Ergebnisse kann auch online über Groen Kennisnet und die WUR-Projektwebsite eingesehen werden.
In der allgemeinen Diskussion während des Tages wurde deutlich, dass viel erreicht wurde und dass eine Weiterentwicklung der gezeigten technologischen Innovationen notwendig ist. Es wurde auch betont, dass es wichtig ist, dass die Obstbauern die neuen Techniken in der Praxis anwenden; darin liegt die Herausforderung.