Die Sommerobstbauern in Central Otago erforschen ein neues Anbausystem, das das Potenzial hat, die Produktivität der Plantagen zu verdoppeln, die Umweltergebnisse zu verbessern und die Arbeitseffizienz zu steigern, teilt Plant & Food Research mit.
Kirschen sind Neuseelands größte Sommerobst-Exporte, wobei der Großteil der Ernte in der wichtigen Sommerobst-Anbauregion Central Otago zwischen Mitte Dezember und Anfang Februar erfolgt. In der Saison 2022/23 wurden fast 3.600 t neuseeländischer Kirschen mit einem Gesamtwert von 88 Mio US-Dollar auf Überseemärkten verkauft.
Das von Plant & Food Research entwickelte Future Orchard Planting Systems (FOPS) basiere auf der Prämisse, dass die Annäherung der Reihen von Kern- und Sommerfrüchten die Produktivität steigere und die Anpflanzung von Bäumen in einer flachen (zweidimensionalen) Struktur eine gute Lichtdurchdringung in der gesamten Baumkrone und damit eine gleichmäßige, qualitativ hochwertige Frucht gewährleiste.
Dr. Jill Stanley von Plant & Food Research sagt, dass viele neue kommerzielle Apfel-, Aprikosen- und Kirschplantagen das neue System oder im Fall von Kirschen eine ähnliche Variante davon, das sogenannte UFO-Anbausystem, verwenden. Beide verfolgen einen zweidimensionalen Ansatz für die Baumkronenstruktur und eignen sich besser für die Automatisierung und Robotik als herkömmliche Obstanlagen, da die Früchte leichter zugänglich seien.
“Die Vorteile einer roboterfähigen Obstanlage könnten in den kommenden Jahren enorm sein. Wir sehen bereits bedeutende Fortschritte in der Technologie auf den Obstplantagen, und wir glauben, dass das richtige Anbausystem zur Unterstützung dieser Infrastruktur in Zukunft entscheidend sein wird.” Ein Projekt zur erfolgreichen Einführung des neuen Anbausystems für Kern- und Sommerfrüchte wird gemeinsam vom Sustainable Food and Fibre Futures Fund (SFF Futures) des Ministry for Primary Industries (MPI), Plant & Food Research und den Industriepartnern New Zealand Apples and Pears, Rockit Global und Summerfruit New Zealand finanziert. Das Projektteam von Plant & Food Research unter der Leitung von Dr. Ben van Hooijdonk und Dr. Jill Stanley, zu dem auch AgFirst-Berater gehören, arbeitet mit Industriepartnern und Erzeugern zusammen.
Ziel sei es, die wirtschaftlichen, ökologischen und arbeitswirtschaftlichen Daten bereitzustellen, die die Landwirte benötigen, um ein neues Anbausystem vertrauensvoll einzuführen. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind Feldbegehungen an Forschungsstandorten und in Anbaublöcken von Erstanwendern.
“Wir hoffen, dass die Landwirte, die konventionelle Systeme anwenden, durch diese Art von Informationssitzungen in der Lage sein werden, die Machbarkeit einer Umstellung ihres Betriebs zu erkunden, und dass die frühen Anwender voneinander lernen können. Diese Art der Umstellung kann mit erheblichen Investitionen verbunden sein, und das ist einer der Gründe, warum wir weiterhin Forschung und Datenerfassung betreiben, um den Landwirten ein gutes Verständnis für die Vorteile und Kosten einer Systemumstellung zu vermitteln.”
Frühe Anwender von schmalreihigen Kordonsystemen für Süßkirschen haben bereits konstant hohe Erträge von Kirschen hervorragender Qualität erzielt; ähnliche Vorteile werden auch in der Apfelindustrie beobachtet. Die Landwirte verwenden bereits erhöhte mobile Plattformen, auf denen die Arbeiter stehen, um zu ernten und zu beschneiden, was einen wesentlich effizienteren Einsatz der Arbeitskräfte ermögliche.
“Um das Potenzial weiterhin auszuschöpfen, ist es wichtig, dass wir künftige Anbausysteme erforschen, die dem Arbeitskräftemangel, der Variabilität der Ernte und den zu erwartenden Herausforderungen durch Wasserbeschränkungen und die Klimaerwärmung entgegenwirken”, sagte Summerfruit New Zealand Chief Executive, Kate Hellstrom.