Die Port of Rotterdam Authority hat in einer konstruktiven Abstimmung mit Deltalinqs und der Vereinigung der Rotterdamer Schiffsmakler (Vereniging van Rotterdamse Cargadoors, VRC) die Tarife im Rotterdamer Hafen für die nächsten drei Jahre festgelegt, teilt der Hafen mit. Nachhaltigkeit und Effizienz werden ab dem 1. Januar 2025 dabei eine größere Rolle spielen.

Bisher wurden die Seehafengebühren immer auf der Basis der Größe eines Schiffes und der Art und Menge des Umschlags berechnet. Jetzt wird eine Nachhaltigkeitskomponente hinzugefügt, die auf der Größe des Schiffes basiert. Bei dieser neuen Berechnungsweise wird der Nachhaltigkeit und der effizienten Beladung eine größere Bedeutung beigemessen.

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Image: Kees Torn

Die allgemeine Indexierung der aktuellen See- und Binnenhafentarife für das Jahr 2025 beträgt 6 %. Für die Folgejahre liege sie bei 3,5 % im Jahr 2026 bzw. 2,5 % im Jahr 2027. Ab 2025 wird eine Reihe bestehender Vergünstigungen auf Seehafengebühren abgeschafft. Damit soll die Gesamtberechnung der Hafengebühren vereinfacht werden. Die Abschaffung dieser Nachlässe wird in den Basistarifen kompensiert werden. Es wird drei verschiedene Preisnachlässe geben, die sich an Nachhaltigkeit und Effizienz orientieren.

Wenn ein Schiff auf dem Environmental Ship Index (ESI), einem internationalen Maßstab für die Nachhaltigkeit von Seeschiffen, gut abschneidet, können ab dem 1. Januar 2025 die gesamten Hafengebühren für eine Reederei niedriger ausfallen, genau wie bei einem Schiff mit einem sogenannten Green Award-Zertifikat. Außerdem wird der Auslastungsgrad auf die neuen Seehafengebühren angerechnet. Die Hafengebühren pro Tonne umgeschlagener Fracht werden niedriger sein, wenn die Kapazität eines Schiffes so effizient wie möglich genutzt wird. Dies wird sich auch positiv auf die Emissionen pro umgeschlagene Tonne auswirken.

Es handele sich um die erste Anpassung der Hafentarife seit 2022. Für die Port of Rotterdam Authority sei es sehr wichtig, sich bei dieser Anpassung auf Nachhaltigkeit und Effizienz zu konzentrieren, betont Matthijs van Doorn, Commercial Director der Port of Rotterdam Authority. „Der Rotterdamer Hafen soll bis 2050 klimaneutral werden und gleichzeitig vital und wettbewerbsfähig bleiben. Die Anpassung der Hafentarife passt in dieses Bild. Ich freue mich, dass wir dies gemeinsam mit Deltalinqs und VRC ermöglichen können.“

Victor van der Chijs, Vorsitzender von Deltalinqs, ist ebenfalls dieser Meinung. „Die Einbeziehung von Nachhaltigkeit und Effizienz in die Tarife der Hafen- und Binnenschifffahrtsgebühren bietet den Unternehmen einen positiven Anreiz, den Hafen auch in Bezug auf die Schifffahrt schneller nachhaltig zu gestalten. Außerdem ist das System jetzt viel einfacher geworden. Wir danken allen Beteiligten für den gründlichen und sorgfältigen Prozess.“

Kees Groeneveld, Vorsitzender der VRC, fügt hinzu: „Die Reedereien investieren derzeit in großem Stil und mit hohem Risiko in die Inbetriebnahme von energieeffizienten und nachhaltigen Schiffen. Diese nutzen u.a. Methanol als Treibstoff. Es ist gut, die Reedereien dafür zu honorieren. Gemeinsam haben wir gute Vereinbarungen erzielen können. Wichtig ist, dass die Port of Rotterdam Authority weiterhin in einen sicheren Hafen mit einer hervorragenden physischen und digitalen Infrastruktur und guten Verbindungen investiert.“