VIP, der Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten, will nicht nur die Biodiversität der Region bewahren, sondern auch ein stabiles, wirtschaftlich erfolgreiches Umfeld für die landwirtschaftlichen Betriebe schaffen. Damit dies gelingt, setzt VIP auf ein genossenschaftliches Wirtschaftsmodell und fördert umweltfreundliche Anbaumethoden.
Der Markt und der Einzelhandel fordern zunehmend Nachweise der Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt − und davon gibt es bei VIP jede Menge, wie der Verband mitteilt: VIP und seine Mitgliedsbauern setzen, unter Berücksichtigung der Bioland-Richtlinien, zahlreiche Biodiversitätsmaßnahmen in den Obstanlagen um, schaffen z.B. mit Trockenmauern, Nistkästen, Blühstreifen und Hecken einen Rückzugsort für Pflanzen und Tiere. Über 70 % der überprüften Betriebe im Vinschgau haben Hecken in ihren Obstgärten gepflanzt, mehr als 50% Sträucher und rund 40 % hochstämmige Einzelbäume, erklärt VIP. Damit diese Maßnahmen auch nachverfolgt werden können, hat der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau die Plattform ELLA (Erhebungsbogen Lebensraum Landwirtschaft) entwickelt. Ziel sei es, dass bis zur Ernte 2025 alle Betriebe ihre Biodiversitätsmaßnahmen über ELLA dokumentieren.
Source: VIP
VIP hat die Initiative “Freiwilliger Verzicht auf Herbizide” ins Leben gerufen.
28 % des Vinschgauer Apfelanbaus ohne Herbizide
Dabei erfülle der Verband nicht nur die ökologischen Vorgaben der Europäischen Union, sondern gehe darüber hinaus: So rief VIP die Initiative „Freiwilliger Verzicht auf Herbizide“ ins Leben, wodurch seitdem viele Obstbauern anstelle von Herbiziden auf die mechanische Unkrautbekämpfung setzen − eine umweltfreundliche, aber auch aufwändige und kostenintensive Methode. „Derzeit werden 28 % der gesamten Apfelanbaufläche im Vinschgau ohne Einsatz von Herbiziden bewirtschaftet. Das entspricht 1.464 Hektar“, erklärt Viktoria Alber, Sustainability Manager von VIP. “Durch diese Initiative konnte VIP eine neue Produktlinie mit herbizidfreien Äpfeln einführen, die in umweltfreundlichen Kartonverpackungen erhältlich sind und bei den Verbrauchen großen Anklang finden”, so Alber weiter.
Gegen Verschwendung, für die Zukunft
Hinzu kommen weitere Maßnahmen, etwa eine Verarbeitung von beschädigten Äpfeln zu Säften, Fruchtsaftkonzentraten oder Fruchtpürees über VOG Products, um Lebensmittelverschwendung bestmöglich zu vermeiden, oder auch Aktionen zum Schutz der Bienen, z.B. eine Anpflanzung von Bienenweiden, die eine stetige Nahrungsversorgung der nützlichen Insekten gewährleisten sollen. ”Mit seiner umfassenden Strategie ermöglicht VIP den 1.500 Mitgliedern und deren Familien das ökonomisch wie auch ökologisch nachhaltige Wirtschaften”, erklärt der Verband. So erziele man für die Äpfel seiner Produzenten den bestmöglichen Ertrag und verfolge damit das Ziel, den Obstanbau auch für zukünftige Generationen attraktiv zu gestalten.