Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) setzten die Hoteliers und Gastronomen im ersten Halbjahr nominal 10,9 % weniger um als im Vorjahreszeitraum.
Noch dramatischer seien die Gewinne zurückgegangen. Von Januar bis Juni beträgt dem Verband zufolge das Minus 22,2 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Auch im Juni lagen die nominalen Umsatzverluste bei 11,1 %. „Die aktuellen Umfrageergebnisse verdeutlichen die weiter sehr angespannte Lage im Gastgewerbe”, so DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Überdurchschnittlich hoch seien die Umsatz- und Gewinneinbußen bei Gasthöfen, speisengeprägten Gastronomiebetrieben sowie Clubs und Discotheken.
Die speisengeprägten Betriebe beklagen laut DEHOGA insbesondere die Folgen der Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 % für Speisen in der Gastronomie zum Jahresanfang. 66,1 % melden Ertragsrückgänge, 63,3 % zählen weniger Gäste, 62,4 % berichten von sinkenden Umsätzen und 41,7 % von niedrigeren Durchschnittsbons.
Aufgrund der Mehrwertsteuerheraufsetzung um zwölf Prozentpunkte sahen sich laut der DEHOGA-Umfrage 87 % der Betriebe gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. „Nach vier Verlustjahren ließen die massiv gestiegenen Kosten den Betrieben keine andere Wahl, als die Preise anzupassen”, erklärt Zöllick. Zudem versuchen die Betriebe, ihre Kosten in den Griff zu kriegen. Sie fahren geplante Investitionen zurück (77,8 %), passen ihr Angebot an (62 %) und haben ihre Öffnungszeiten reduziert (40 %).
Aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung sehen sich 5,7 % der befragten Unternehmer gezwungen, ihren Betrieb aufgeben zu müssen. 23,5 % ziehen eine Betriebsaufgabe in Erwägung.
Neben der Anhebung der Mehrwertsteuer für Speisen (71,4 %) gehören die steigenden Personalkosten (79,6%), die sinkenden Gewinne (72,9 %), die höheren Kosten bei Lebensmitteln und Getränken (72,0%) und die zunehmende Bürokratie (66,6 %) zu den größten Herausforderungen, so die DEHOGA-Umfrage.
Mehr denn je käme es angesichts der gewaltigen Herausforderungen für die Branche auf die politischen Rahmenbedingungen an, betont Zöllick und bekräftigt die zentrale Branchenforderung: „Die einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 % ist für die Zukunftssicherung der öffentlichen Wohnzimmer von elementarer Bedeutung.” Es könne nicht sein, dass Restaurants und Cafés im Wettbewerb gegenüber Lieferdiensten und Mitnahmeangeboten aus dem Lebensmitteleinzelhandel weiter benachteiligt würden. Die Politik sei gefordert, jetzt konsequent Bürokratie abzubauen und insbesondere drohende Neuregelungen zu stoppen.