„Alle − oder fast alle − wichtigen Akteure der Branche waren am 4. Juli in Bari versammelt”, stellt Raffaella Quadretti in ihrem Bericht über den Fruitnet Grape Congress fest. Mit zahlreichen Teilnehmenden konnte die myfruit.it-Chefredakteurin über die bevorstehende Kampagne, die Trauben und Zukunftspläne sprechen.
Massimiliano Del Core, Präsident der Kommission für Tafeltrauben (Cut - Commissione Uva da Tavola), kommentierte den Beginn der Saison in Apulien und Sizilien wie folgt: „Auf Sizilien ist die bereits angelaufene Saison qualitativ gut und wird sowohl von den Erzeugern als auch vom Markt gut angenommen. Aufgrund der schwankenden Temperaturen und geringerer Fruchtbildung erwarten wir bei den frühen Sorten etwa 25 % weniger. Bei den mittleren und späten Sorten hingegen rechnen wir gerade wegen der Temperaturen mit einer leicht vorgezogenen Ernte und einer guten Produktion, sowohl was die gleichförmige Ausbildung der Trauben an der Pflanze als auch was die Qualität angeht”, erklärt der Präsident. „Marktseitig hoffen wir auf positive Resonanz”, fügt Del Core hinzu. „Wie immer ist der Verbrauch zu Saisonbeginn zögerlich, aber wir hoffen, dass die Trauben Anfang Juli allmählich einen Teil der Frühjahrsprodukte ersetzen und der Konsum steigt.”
Für Mengen braucht es den LEH
Bei den Märkten unterscheidet Del Core zwischen Inland und Export: „Wir haben das Gefühl, dass die Konsumenten in Deutschland und insbesondere in Großbritannien aufgrund der im Vergleich zu vergangenen Saisons geringeren Kaufkraft noch etwas zurückhaltend sind.” Der heimische Markt hingegen leide unter der Saisonalität. „In der Tat werden Trauben heute nicht mehr als Saisonprodukt wahrgenommen”, bestätigt der CUT-Präsident. Im Norden oder in touristisch geprägten Gebieten sei das noch etwas anderes, doch „in den Anbaugebieten werden Trauben ab Mitte August konsumiert.” Bei Großhändlern sei italienische Ware bisher gut gestartet, jetzt gehe es an den LEH: „Um die Mengen zu steigern, müssen wir warten, bis der Handel ins Spiel kommt. Die Erwartungen sind positiv, denn das Wetter spielt uns in die Karten - auch, wenn es auf Sizilien und in Apulien zu trocken ist. Wir brauchen mehr Wasser − aber nur, wenn es nach und nach kommt. In Apulien ermöglichen Brunnen und Tröpfchenbewässerung eine besseres Wassermanagement. Ein innovativer und nachhaltiger Weg, der auch auf Sizilien Einzug halten wird”.
Weitere Stimmen der italienischen Traubenbranche, die Raffaella Quadretti anlässlich des Fruitnet Grape Congress eingefangen hat, teilen wir in den kommenden Tagen mit Ihnen.