Von 100 Menschen, die durch die Obst- und Gemüseabteilung laufen, bleiben nur neun an den Fresh-Cut-Kühlregalen stehen, um etwas zu kaufen: Diese Daten wurden auf der Messe Macfrut im italienischen Rimini im Rahmen der Konferenz “Fresh-cut and evolved fresh products: technological strategies for product innovation” veröffentlicht.

Außerdem, so die Vortragenden, hätten von ebendiesen 100 Konsumentinnen und Konsumenten über die Hälfte keine Präferenz für eine bestimmte Marke. Zwar hätten einige Produkte einen höheren Wiedererkennungswert, doch meist sei man sich der Marken dahinter nicht bewusst, so die Erkenntnis. Großen Einfluss habe auch der hohe Anteil von Handelsmarken, die in Italien über 50 % bei Super- und Hypermärkten, über 70 % in Discountern ausmache.

Convenience-Salate

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Investitionen in Kommunikation oder Forschung?

Angesichts dieser Zahlen seien große Kommunikationsanstrengungen erforderlich, bei denen nur einige der Vorzüge des Produktes in den Fokus rückten, etwa die nachhaltige Verpackung oder die Frische der Ware, betonte Giancarlo Colelli von der DAFNE Universität Foggia. Die Forschung habe große Fortschritte gemacht; spektrometrische Bilder könnten nun das Qualitätslevel von Obst und Gemüse äußerst präzise bestimmen und die Frische und den Nährstoffgehalt dieser Produkte genau darlegen. Für Firmen sei es aktuell allerdings schwierig, gleichzeitig in Forschung und Kommunikation zu investieren, auch, wenn es große öffentlich finanzierte Projekte gebe, bei denen private oder öffentliche Partner, z.B. Forschungsinstitute, beteiligt seien.

Innovatives und noch mehr Sicherheit

Als weitere Schritte zu mehr Marktanteilen wurde zum einen die Produktqualität genannt: Mögliche Keime müssten noch schneller erkannt werden, thermische Behandlungen könnten zu einer höheren Sicherheit sowie einer steigenden Qualität in punkto Nährstoffe und Geschmack beitragen. Nano-verkapselte natürliche Zutaten könnten ebenfalls zur Senkung der mikrobiellen Last bei frisch geernteter Ware beitragen. Außerdem gelte es, neues Gemüse in die Verarbeitung einzubringen und auch unkonventionelle Verpackungen mit CA zu integrieren, so das Fazit der Konferenz an Tag 1 der Messe im Rimini Expo Center.