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„Zu Beginn der Corona-Pandemie bestand große Unsicherheit bei den Obst- und Gemüsebetrieben. Nicht nur in Bezug auf die Vermarktungswege, sondern auch darüber, ob die gepflanzte Ware überhaupt geerntet werden könnte“, berichtete Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

Neben den Saisonarbeitskräften aus Osteuropa wurden auf vielen Betrieben auch einheimische Erntehelfer eingesetzt, die sich kurzfristig in großer Zahl gemeldet hatten. „Diese hatten zwar nicht die Effizienz und die Erfahrung der Stammbelegschaft – doch haben uns viele Betriebsleiter berichtet, die Kundschaft habe ihrer Arbeit und ihren Produkten eine höhere Wertschätzung entgegengebracht. Dieses positive Erlebnis der höheren Wertschätzung sollten wir nach dieser schwierigen Situation im Frühjahr in Erinnerung behalten. Die einheimischen Helfer, die Menschen in Niedersachsen haben durch diese Erfahrung gesehen, wie viel Qualität und wie viel Arbeit in unseren heimischen Produkten steckt“, so Schwetje.
Für die Landwirte in Niedersachsen spiele laut Schwetje auch die Wertschätzung gegenüber der Natur eine wachsende Rolle: „Sie leben von und mit der Natur – egal, ob sie ökologisch oder konventionell produzieren.“
Nach den zurückliegenden extremen Jahren ist der Kartoffelanbau in diesem Jahr überwiegend normal verlaufen. Trotz der etwas häufigeren Niederschläge musste vielerorts die Qualität durch Beregnung gesichert werden. Insgesamt beträgt die Kartoffelanbaufläche dieses Jahr 123.200 ha, das ist ähnlich wie im Vorjahr und entspricht knapp 45 % der deutschen Anbaufläche. Das fünfjährige Mittel der Erntemenge liegt für Niedersachsen bei etwa 4,8 Mio t und könnte dieses Jahr wieder erreicht werden. Der Absatz der Speisekartoffeln wurde durch den vermehrten Verzehr zu Hause und auch durch Hamsterkäufe angekurbelt.