Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik setzt sich weiter für eine Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen im deutschen Schienennetz ein.
Hierfür wurde die im Jahr 2019 erstmals veröffentlichte Gleisanschluss-Charta mehrerer Verbände und Wirtschaftsorganisationen aktualisiert und nun dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer, übergeben, teilt der Bundesverband mit.
Demnach seien die nach wie vor zu geringen Anschlussmöglichkeiten von Logistik-, Industrie- und Handelsstandorten an das Schienennetz ein Hemmnis für die Steigerung des Güterverkehrsvolumens der Bahnen. Im System Schiene würden vor allem Wagenladungsverkehre auf kundennahen Zugangsstellen basieren. Speditionen, die für ihre Kunden umweltfreundliche Lieferketten organisieren und dafür eigene multimodale Logistikterminals und Railports betreiben, seien auf ausreichend dimensionierte Gleisanschlüsse und einen diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz angewiesen.
„Die gemeinschaftliche Erarbeitung der Gleisanschluss-Charta vor fünf Jahren war ein starkes Signal der Wirtschaft für eine Verlagerung von Gütern auf die Schiene. Erste Erfolge sind auch sichtbar, doch es kann noch mehr Potenzial gehoben werden”, sagt Tino Bauer, Vorsitzender des Fachausschusses Schienengüterverkehr im DSLV. „Mit der Aktualisierung der Charta sollen Wege für mehr Anreize für Logistikentscheider zur Befrachtung des Systems Schiene aufgezeigt werden.”
Aus Sicht des DSLV sind u. a. die Stärkung multimodaler logistischer Knoten in der Verkehrspolitik und Regionalplanung, die Ausweitung der Finanzierungsförderung für Gleisanschlüsse durch den Bund, ein spürbarer Bürokratieabbau sowie eine Anreizstärkung für Speditionen und Industrievorlader beispielsweise durch eine direkte Anschubfinanzierungen für Neuverkehre wichtige Komponenten der fünf Ziele und 17 Handlungsfelder umfassenden Gleisanschluss-Charta 2024. „Voraussetzung für den Erfolg sämtlicher Maßnahmen ist eine grundsätzlich wettbewerbsfähige Qualität des Schienengüterverkehrs und dass der Spedition als bedeutender Kundengruppe auch ausreichende Netzkapazitäten angeboten werden”, so Bauer.
„Nur mit möglichst vielen Zugangspunkten für den Schienengüterverkehr werden wir unser Ziel erreichen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 % zu erhöhen”, so Staatssekretär. „Daher fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr private Investitionen in Neubau, Ausbau, Reaktivierung und Ersatz von Gleisanschlüssen, um Güterverkehre auf die umwelt- und klimafreundliche Schiene zu verlagern und bestehende Güterverkehre auf der Schiene zu halten.”