Über das Hilfsprojekt „German Food Bridge“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden bis Jahresende 497 Hilfslieferungen mit Lebensmitteln in die Ukraine organisiert und vermittelt. Das Gesamtvolumen der bis Jahresende zugesagten Spenden beläuft sich auf insgesamt 13.815 Paletten.
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Es ist nur schwer vorstellbar, welch unfassbares Leid die Menschen in der Ukraine erleiden. Putins Angriffskrieg richtet sich inzwischen gezielt gegen die Bevölkerung. Durch die russischen Terrorraketen ist die Infrastruktur zerstört – egal ob Straßen, Landwirtschaftsbetriebe, Lager oder Geschäfte. Die Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten ist vielerorts nicht mehr gewährleistet. Mütter wissen in den Kriegsgebieten nicht mehr, wie sie ihre Familien ernähren sollen, während die Väter an der Front sterben. Ich bin der deutschen Ernährungswirtschaft und dem Handel für die enorme Hilfsbereitschaft sehr dankbar. Die Unternehmen unterstützen die Menschen in der Ukraine ganz unmittelbar, sie sichern ihr Überleben. Auch im neuen Jahr – gerade in den ersten, kalten Wintermonaten – wird es auf unsere Hilfe ankommen! Wir stehen gemeinsam an der Seite der Ukraine.“
Der Bundesminister wies darauf hin, dass sich interessierte Unternehmen über die Webseite www.lebensmittelhilfe-ukraine.de an die Koordinierungsstelle wenden könnten, die offizielle Anfragen aus der Ukraine sowie Spenden-Angebote von Unternehmen in Deutschland koordiniert. Ziel ist es, Hilfslieferungen schnell, bedarfsgerecht und zielgerichtet in die Ukraine zu bringen. Die Koordinierungsstelle steht hierfür in engem Austausch mit den relevanten öffentlichen Stellen in der Ukraine. Sie ist außerdem für die Koordination der Anlieferung an die Hubs in der Nähe der ukrainischen Grenze zuständig, von wo aus die Hilfslieferungen vor allem mit Hilfe ukrainischer Nichtregierungsorganisationen weitergeleitet werden.
Um die Eigenversorgung mit Lebensmitteln in der Ukraine aufrechtzuerhalten und wieder aufzubauen, hat das BMEL zudem 14 Mio Euro für die ukrainische Landwirtschaft bereitgestellt. Mit 9 Mio Euro sollen 125 Stromgeneratoren sowie Tierfutter oder Saatgut beschafft werden. Mit weiteren 5 Mio Euro unterstützt das BMEL den gezielten Wiederaufbau der Eigenproduktion von Obst und Gemüse. „Die Folgen der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur und die Landwirtschaft wirken sich erheblich auf die Nahrungsmittelversorgung aus“, sagt Bundesminister Cem Özdemir. „Den Agrarbetrieben fehlt es an allem, vor allem aber Strom, Saatgut und Tierfutter. Gerade in den frontnahen, ländlichen Gebieten ist der Strom essenziell für eine funktionierende Landwirtschaft, die Nahrungsmittel für die Bevölkerung produziert.“