„Die Europäische Kommission will den Weg für Pflanzen freimachen, die mit modernen Verfahren der Genomeditierung entstehen. Das ist ein Meilenstein der europäischen Agrarpolitik und ein guter Tag für Europa“, würdigt Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. (DRV), den vorgelegten Verordnungsvorschlag.
Durch Genomeditierung würden Pflanzen in nie dagewesener Präzision und Transparenz gezüchtet, deren Potenzial überragend sei: von Resistenzen gegenüber klimatischem Stress wie Hitze und Trockenheit über höhere Erträge bis zu optimierten Nährstoffzusammensetzungen. Die Pflanzen seien ein wichtiges Werkzeug, um die Nachhaltigkeitsziele des „European Green Deal“ zu erreichen. „Die Ausrichtung des europäischen Gentechnikrechts am weltweiten Stand der Wissenschaft ist überfällig“, so Dr. Ehlers weiter.
„Ungerichtete und rein auf Zufall setzende Verfahren der Mutationszüchtung sind bereits von den Gentechnik-Regelungen befreit. Pflanzen daraus sind in der breiten Anwendung. Deshalb gibt es keinen Grund, die überlegenen Verfahren der Präzisionszüchtung im Regelungskorsett zu belassen. Ich erwarte von der Bundesre-gierung, dass sie Europa in diesem Aufbruch unterstützt.“ Auch der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und der Industrieverband Agrar (IVA) begrüßten die Entscheidung. Anders die Aurelia-Stiftung, die Bundeskanzler Olaf Scholz auffordert, „seinem Versprechen nachzukommen und sich für die Einhaltung des Vorsorgeprinzips, die strikte Regulierung sowie eine verpflichtende Technikfolgenabschätzung neuer Gentechniken einzusetzen.“ Laut jüngsten Publikationen könnte der Einsatz der Gen-Schere CRISPR/Cas bei Pflanzen tiefgreifende Störungen des Genoms auslösen. Argumentiert die Stiftung.