Klimaschutzprogramm verfehlt Ziele auch im Bereich Landwirtschaft

Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 wird Deutschland seine Klimaschutzziele laut aktuellen Projektionen des Bundesumweltministeriums unter anderem auch im Bereich Landwirtschaft nicht erreichen.

Insgesamt sei durch die im Programm aufgeführten Maßnahmen in Deutschland eine Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu erwarten, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 5. März in Berlin. Das sei zwar deutlich mehr als die Reduzierung um 41 %, die im selben Zeitraum ohne Klimaschutzprogramm zu erwarten wäre. Das deutsche Minderungsziel von 55 % werde aber verfehlt. Besonderen Nachbesserungsbedarf machte Schulze in den Bereichen Verkehr und Gebäude aus. Für sie hätten sich in den Projektionen Minderungslücken von 33 Mio t CO2-Äquivalenten beziehungsweise 17 Mio t CO2-Äquivalenten ergeben. Auf den Bereich Landwirtschaft ging Schulze nicht gesondert ein. Er dürfte sein Minderungsziel von 58 Mio t CO2-Äquivalenten den Projektionen zufolge um 6 Mio t CO2-Äquivalente verfehlen. Der Anbauverband Bioland forderte in einer Reaktion auf die Projektionsergebnisse, die Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft „deutlich anzuziehen“. Für mehr Klimaschutz in der Branche seien eine Flächenbindung der Tierhaltung und die Abstockung der Tierbestände unabdingbar. Das Klimaschutzprogramm wurde im vorigen Oktober vom Bundeskabinett beschlossen. Vorgesehen ist, dass die Landwirtschaft ihre Emissionen vor allem über eine Senkung der Stickstoffüberschüsse, die verstärkte energetische Nutzung von Wirtschaftsdünger und eine nachhaltigere Bodenbewirtschaftung sowie den Ausbau des Ökolandbaus reduziert. AgE