Zum 1. Mai 2024 schätzt der französische Statistikdienst Agreste die Kirschproduktion für die diesjährige Kampagne auf 37.700 t ein. Gegenüber 2023 sind dies 12 % Wachstum, was sich in allen Produktionsgebieten zeigt.
Auch im Fünfjahresmittel steigt der Anbau: Gegenüber dem Zeitraum 2019-2023 liege man in diesem Jahr 23 % im Plus, heißt es weiter. Doch wie bei so vielen Früchten folgt auch hier direkt eine Einschränkung: Die Schätzungen seien natürlich eng an die Klimaentwicklung geknüpft und beruhten darauf, dass bis zum Abschluss der Ernte weder Wetter noch Pflanzenkrankheiten einen Strich durch die positive Hochrechnung machen. Auch 2023 war hauptsächlich das Klima schuld an einer geringeren Ernte.
81 % der Kirschen aus drei Gebieten
Aus der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur stammten 2023 36 % der französischen Kirschen. In diesem Jahr sei die Kirschblüte dort sehr üppig ausgefallen, doch habe windiges Wetter die Bestäubung behindert. Die Flächen seien aufgrund von Sortenerneuerungen leicht zurückgegangen - dennoch werde in der Menge mit einem Plus von 10 % und einer um wenige Tage verfrühten Ernte ausgegangen, so Agreste. Im Anbaugebiet Auvergne/Rhône-Alpes wurden im Vorjahr 28 % der französischen Kirschen geerntet, insbesondere im Vallée du Rhône. In diesem Jahr sind die Flächen aufgrund von Rodungen zwar um 4 % gesunken, die Produktion werde voraussichtlich jedoch 10 % über 2023 liegen, wenn weiterhin keine Wetterunbilden aufträten. In Okzitanien, 2023 für 17 % der französischen Kirschen verantwortlich, geht man derzeit von +21 % zum Vorjahr aus. Besonders die Gegenden um das Vallée de la Garonne und Roussillon hätten eine gute Kirschblüte gemeldet, wohingegen im Gebiet Gard Regenfälle zur Blütezeit das Potenzial etwas reduziert hätten. Die Flächen seien dort insgesamt um 2 % im Vergleich zu 2023 gestiegen. Die drei genannten Anbaugebiete haben 2023 81 % der französischen Kirschen produziert. Ein Großteil der Früchte, 29.100 t, ist für den Frischmarkt vorgesehen, der verbleibende Teil (8.600 t) wird industriell verarbeitet.
Mehr über französisches Sommerobst, vor allem Aprikosen und Melonen, lesen Sie in Ausgabe 21 des Fruchthandel Magazins, das am 25. Mai erscheint.