„Um die Felder und die Ernte zu retten, betreiben die Bauern zurzeit mit enormem Aufwand Bewässerungsanlagen. Dort, wo es möglich ist, laufen sie 24 Stunden am Tag“, äußert sich nun auch Thomas Herkenrath, Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes e.V. (DKHV), zur Hitze- bzw. Dürreperiode, die seit rund 100 Tagen in einigen Regionen Deutschlands herrscht.
„Das kostet zwar viel Geld und Nerven – die großen Beregnungsanlagen müssen betreut, gewartet und umgestellt werden, damit alle Felder genügend Wasser abbekommen – dennoch geben die Landwirte alles, um auch in diesem Jahr die Kartoffelernte zu sichern.“ Dieter Tepel, Geschäftsführer der Kartoffel-Marketing GmbH, ergänzt: „Die Bodenwasservorräte sind vielerorts erschöpft. Und obwohl Kartoffeln mit einem Wasserbedarf von lediglich 130 l pro Kilogramm wahre Sparweltmeister im Wasserverbrauch sind, leiden die Kartoffelpflanzen unter der Hitze und stellen bei dem Stress, den das Wetter verursacht, ihr Wachstum ein.“
Unterhalb des Kartoffelkrauts haben sich bisher weniger und kleinere Knollen gebildet als üblich. Ein Schutzmechanismus, denn so versucht die Pflanze zu überleben. Hitze und Trockenheit haben zur Folge, dass die Kartoffelbestände viel früher abreifen und die Erträge am Ende der Ernte niedriger sein werden als gewohnt. Die Optik der Knolle verändert sich dabei ein wenig durch die klimatischen Bedingungen, kleine Schalenfehler oder Schorfpusteln beeinflussen jedoch weder den Geschmack noch die innere Qualität der Knollen. „Da wir in diesem Jahr mit trockenheitsbedingten Ertragsausfällen rechnen, werden die Preise für Kartoffeln etwas ansteigen. Dennoch steht die Speisekartoffel dem Verbraucher auch in diesem Jahr als preiswertes, leckeres und sicheres Lebensmittel zur Verfügung“, ist sich Kartoffelexperte Thomas Herkenrath vom DKHV sicher.