Bereits Anfang Juni hat die Zwiebelernte in Italien begonnen. Die am Markt gezahlten Preise seien dabei zum Teil nicht ausreichend, um die Kosten der Erzeuger zu decken. „Wir begannen bereits mit niedrigeren Notierungen als letzte Saison, 15 Cent pro Kilo, dann sank der Wert allmählich bis zu den aktuellen 10 Cent, welche der Handel unseren Erzeugern anbietet“, erklärt Giovanni Dovigo, Gebietssekretär der Confagricoltura Padova.
Die Produktionskosten lägen jedoch bei Rund 18 Cent/kg. Wer nur Obst und Gemüse anbaue, arbeite nicht kostendeckend, vor allem, wenn noch Arbeitskräfte bezahlt werden müssten, so Dovigo. Grund sei das Überangebot auf dem Markt, habe der Handel argumentiert. Für Dovigo könnte diese Entwicklung dazu beitragen, dass Flächen für den Zwiebelanbau in Italien reduziert werden, ist auf Italiafruit zu lesen.
Doch auch Positives gibt es aus der italienischen Zwiebelbranche zu berichten: Die eher süßliche rote Zwiebelsorte mit dem entsprechenden Namen „Dolcissima“ steht jedes Jahr im Zentrum des lombardischen 700-Seelen-Örtchens Breme in der Provinz Pavia. Inzwischen kommen rund 12.000 Besucher zum zehntätigen Zwiebelfest. „Früher bauten wir einige Zentner pro Jahr an, nun sind es 150 t und wir exportieren sie auch ins Ausland“, berichtet Francesco Berzero, Präsident des Verbands der Zwiebelproduzenten.
Besonders werde die Zwiebel durch die Bodenbeschaffenheit rund um den Ort Breme. Sie zeichne sich durch besondere Süße aus, sei knackig und bekömmlich. 20 Erzeuger bauen die „Dolcissima“-Zwiebel an, die nur von Juni bis August frisch erhältlich ist. Neben klassischen Gerichten werde sie auch als Zutat für außergewöhnliche Süßwaren wie Eis oder Kuchen verwendet. Die Kommune hat ihr das De.Co (Denominazione Communale, kommunale Benennung)-Siegel zuerkannt und sie, ähnlich wie z.B. das bekannte Mailänder Risotto Milanese, als typisches Lebensmittel gekennzeichnet. /i.d.
Wie es hingegen um die italienische Kartoffelernte steht, erfahren Sie in Ausgabe 33 des Fruchthandel Magazins.