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In Italien werden ganzjährig Erdbeeren angebaut – in verschiedenen Regionen und mit verschiedenen Sorten. Dazu hat Gianluca Baruzzi, Leiter des Crea in Forlì, vor kurzem ein Webinar veranstaltet, wie myfruit berichtet. Generell nehme die Kapazität und Professionalität der italienischen Erdbeerbetriebe zu.

„Immer mehr italienische Erdbeeren werden zwölf Monate im Jahr produziert. In April und Mai gibt es mehr Ware, aber in den letzten Jahren hat die Verfügbarkeit des Produkts auch in den Winter-, Sommer- und Herbstmonaten zugenommen“, so Baruzzi. Immer mehr Unternehmen spezialisierten sich auf die beliebten Früchte und setzten auf regional verteilte Anbaugebiete, um einen längeren Zeitraum abdecken zu können. Laut dem Cso lag die Anbaufläche für Erdbeeren im Jahr 2021 bei knapp 4.000 ha. Die Hälfte dieser Fläche entfällt auf die Basilikata und Kampanien mit jeweils etwa 1.000 ha, gefolgt von Sizilien mit 319 ha. Die Emilia-Romagna hat sich nach den Einbrüchen der letzten Jahre bei etwa 200 ha stabilisiert. Weitere wichtige Gebiete finden sich um Verona (250 ha), Kalabrien (149 ha), Piemont (140 ha), Trient (119 ha) und Bozen (110 ha). Auf den Norden des Landes entfallen so 30 % der Anbaufläche (1.171 ha), auf den Süden ganze 70 % (2.791 ha).

Bisher habe sich die Basilikata vor allem mit der Candonga-Erdbeere, der bekanntesten Handelsmarke der Sorte Sabrosa, identifiziert. Hier beobachte man jedoch einen deutlichen Rückgang: von 80 % bis 90 % auf heute 57 %. Statt sich auf eine Varietät zu konzentrieren, wachse das Interesse an anderen, etwa der Sorte Inspire für die späte, Rossetta für die frühe Produktion. In Kampanien hingegen verschiebe sich das Anbaugebiet von der Piana del Sele in Richtung Agro Aversano bei Neapel, vor allem mit den Sorten Melissa, Sabrina und Marinbella. Auf Sizilien wiederum dominiere die Florida Fortuna, die hauptsächlich in Marsala angebaut werde. Dank des günstigen Klimas könne sie früh geerntet werden, was sie zur idealen Wintererdbeere mache, um dann von Ware aus dem süditalienischen Festland abgelöst zu werden. Erdbeeren aus der Emilia-Romagna mit den Sorten Sibilla, Joly, Aprica, Clery und Brilla hingegen finde man von Mitte März bis Anfang Juni, bevor die Saison auch in Deutschland beginne. Die Gegend um Verona sei bekannt für Erdbeeren der Sorten Aprica, Agnese, Antea, Garda und Callas. Der Anbau erfolge dort sowohl im Frühjahr als auch im Herbst. In der Alpengegend finde die Produktion im Sommer und Spätsommer statt, auch wenn die Anbauflächen z.B. im Piemont zurückgegangen seien. Im Südtiroler Martelltal werden dann bis auf 1.600 bis 1.800 m Höhe Erdbeeren geerntet – ein Beispiel dafür, wie die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen des Landes dazu beitragen, dass ganzjährig Erdbeeren verfügbar sind.