In der abruzzischen Hafenstadt Pescara hat die Guardia di Finanza 6 t Orangen und Clementinen beschlagnahmt. Das Obst sei „nicht verkaufsfähig“ gewesen, heißt es in italienischen Medien. Angaben und notwendige Etiketten für den Ursprungsnachweis hätten völlig gefehlt. Angepriesen wurde die Ware jedoch als italienisch.
Fest stehe: Während zahlreiche Produkte inzwischen per QR-Code bis zum Erzeuger zurückverfolgt werden können, taucht andererseits immer mehr Ware auf, die gänzlich undokumentiert transportiert wird. So wie in den vergangenen Tagen in Pescara. Den für die Falschauszeichnung Verantwortlichen drohe nun eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 64.000 Euro.
Die Beschlagnahmung ist Teil von „Stop Fake“, dem Plan zur Bekämpfung von Fälschungen und zur Kontrolle der Produktsicherheit. Ins Leben gerufen hat ihn die italienische Finanz- und Zollpolizei Guardia di Finanza in Pescara in Zusammenarbeit mit der Behörde für Qualitätsschutz und Betrugsbekämpfung (ICQRF), nachdem am am 22. Juli 2020 eine Absichtserklärung zwischen dem Generalkommando der Guardia di Finanza und dem Ministerium für Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Forstpolitik unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen hat das Ziel, die Marke „Made in Italy“ zu schützen und Lebensmittelfälschungen einzudämmen. Nach Angaben der Finanzpolizei haben diese illegalen Geschäfte nach der Pandemie und der Verschärfung der Wirtschaftskrise zugenommen. Allein 2020 gab es laut der ICQRF 159 Strafanzeigen und 4.119 Verwaltungsklagen, 22.000 t nicht ausreichend gekennzeichneter Waren im Wert von über 21 Mio Euro wurden beschlagnahmt.