Foto: Klaus Schrameyer/LTZ

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Angesichts zunehmender Schäden durch die Marmorierte Baumwanze im Obst- und Gemüseanbau will die italienische Regierung dem aus Ostasien stammenden Insekt mit biologischer Bekämpfung zu Leibe rücken. Die dem Ministerium für den ökologischen Übergang untergeordnete Generaldirektion zum Schutz des nationalen Naturbestandes hat dazu für 2021 einen Plan erarbeitet.

Der Baumwanze den Garaus machen soll die kleine Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus), ein natürlicher Fressfeind des Schädlings. Die Samurai-Wespe soll in den norditalienischen Regionen und Provinzen Piermont, Lombardei, Friaul Julisch-Venetien, Emilia-Romagna, Trient und Bozen ausgebracht werden. Konkret sind insgesamt 474 Verteilungsplätze und zwei Einsätze vorgesehen, wobei auf jedem Verteilungsplatz bei jedem Einsatz 100 weibliche Wespen und mindestens 10 % männliche Tiere freigelassen werden. Insgesamt sollen gut 104.000 Wespen zur Bekämpfung der Baumwanze ausgesetzt werden. Die Samurai-Wespen wurden von einer Forschungsgruppe aus den USA zugesandt, die sie in Asien gesammelt hatten. Für die Forschung, die Zustellung der Wespen, den Einsatz und die Studien darüber hat die Regierung dem beim Landwirtschaftsministerium angesiedelten öffentlichen Rat für Agrarforschung und wirtschaftliche Analyse (CREA-DC) insgesamt 314.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Welchen Schaden die Marmorierte Baumwanze anrichten kann, hat insbesondere das Jahr 2019 gezeigt. Damals wurden Obstplantagen in ganz Italien von dem Schädling befallen, wobei ihm in manchen Fällen mehr als 70 % der erwarteten Erntemenge zum Opfer fielen. Die Einbußen wurden auf insgesamt rund 600 Mio Euro geschätzt. Auch in Deutschland wurde die Marmorierte Baumwanze schon mehrfach entdeckt. Das Problem ist, dass es in Europa keine natürlichen Fressfeinde gibt, die die Wanze aufhalten. AgE