Im Gegensatz zum allgemeinen Trend, der das Land in einer Deflation (-0,2 %) sieht, mussten die Verbraucher für Obst, Wurstwaren, Milch und Teigwaren tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Obst stiegen um 7,9 %. Bei Gemüse kam es zu Preiserhöhungen um 5,3 %. Dies ist das Ergebnis einer Analyse von Coldiretti zu Istat-Daten über die Inflation im Mai 2020, die einen durchschnittlichen Preisanstieg von 2,5 % für Lebensmittel zeigt.
'Wegen der Schließung der kompletten Gastronomie, Kantinen und in vielen Regionen auch der lokalen Märkte, vervielfachte sich das Angebot im LEH als nahezu einziger Einkaufsmöglichkeit und damit auch der heftige Wettbewerb der Anbieter. Die Auswahl für die Verbraucher vergrößerte sich spürbar, aber auch die Nachfrage erhöhte sich vor allem bei haltbaren Produkten wie Äpfeln, Citrusfrüchten oder Kiwis deutlich', betonte Coldiretti. Dies habe die Preise im LEH ansteigen lassen. Gleichzeitig aber führte der harte Wettbewerb der Anbieter zu einer Situation, die niedrigere Preise und Entschädigungszahlungen für die Produzenten nach sich zog. Die den Produzenten in vielen Sektoren zuerkannten Preise würden nicht einmal mehr die Kosten decken und gefährdeten das nationale Agrar- und Lebensmittelsystem. 'Es muss vermieden werden, dass das Fehlverhalten einiger weniger Personen die Arbeit der Mehrheit der Akteure in der Versorgungskette beeinträchtigt, da fast vier von zehn Betrieben (37 %) laut der Coldiretti-Ixe-Umfrage einen starken Rückgang ihrer Produktion verzeichnen. Raffaella Quadretti