Seit über drei Jahren habe die Region Emilia Romagna Probleme mit der Marmorierten Baumwanze, die die Obstplantagen der Gegenden um Modena, Bologna, Ferrara und der Romagna bevölkere und besonders auf Birnen hinziele. Aus diesem Grund sei am 14. Februar 2017 in Bologna von der Region Emilia Romagna eine Konferenz organisiert worden, die die aktuelle Situation im betroffenen Gebiet, aber auch im restlichen Italien, unter die Lupe nehmen soll.
In der Saison 2016 habe diese Wanze (Halyamorpha halis) im betroffenen Gebiet bereits 22% der Birnenernte für die Vermarktung unbrauchbar gemacht. Sie habe auch auch Interesse an z.B. Pfirsichen, Äpfeln, Birnen, Kiwi, Weinreben und Gemüsesorten wie Sojabohnen, Tomaten, Paprika und Auberginen. Durch den Saugvorgang werden die Früchte deformiert, sie verfärben sich und werden unansehnlich. Die Vermehrung der Wanze finde zweimal im Jahr statt in welcher Zeit eine unheimlich große Anzahl von Insekten in Umlauf komme. Der Schädling werde aus China, Japan und Korea importiert und sei in Europa bereits seit Jahrzehnten bekannt. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz sei er nachgewiesen und beobachtet worden. Die Universität UNIMORE (Modena & Reggio Emilia) habe in einer Studie ( D.S.V. - L. Maistrello, M. Cesari, R. Guidetti) bereits 22 Klone dieser Sorte entdeckt, was der Grund für eine schnellere Verbreitung sein. Die öffentlichen Stellen haben der Wanze (in Italien allgemein als Cimice Asiatica bekannt) den Kampf angesagt und die lokale Regierung habe bereits 10 Mio Euro freigegeben, die jene Obstproduzenten mit 50% der Kosten unterstützte, die sich durch Netzabdeckungen schützen wollen. Insgesamt sollen 4.000 ha davon profitieren. Eine dauerhafte Lösung und eine Normalisierung der Lage, vorwiegend durch die Einführung nützlicher Insekten, sei in frühestens drei Jahren möglich. Von Nutzen sind auch in diesem Fall die Social Media. Forscher, Entomologen und Produzenten haben Facebookseiten entwickelt, wo Bilder gesammelt und veröffentlicht werden, Informationen weitergegeben werden und einen regen Meinungsaustausch erleichtern. Ncx/Rolando Drahorad