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Nach Angaben italienischer und deutscher Medien sind 15 Mitglieder des Mafia-Clans Laudani wegen des Verdachts der Bestechung und Hehlerei festgenommen worden. Gegen die Firma Lidl Italia werde jedoch nicht ermittelt, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Ein Konzernsprecher von Lidl Italia sagte unserer Zeitung, dass das Unternehmen erst am Montag von den Ermittlungen der Antimafiabehörde informiert worden sei. Man unterstütze die Behörden bei den Untersuchungen, um schnell Klarheit in die Sache zu bringen. Die Festgenommenen sollen falsche Rechnungen ausgestellt und die Mehrwertsteuer hinterzogen haben. Zudem wird ihnen Hehlerei und Bestechung vorgeworfen. Über selbst gegründete Firmen für Logistik und andere Dienstleistungen soll der Mafia-Clan einem Mitarbeiter von Lidl Italia regelmäßig Geld zugeschoben haben, damit dieser Aufträge an besagte Firmen vergibt. Vier der zehn Generaldirektionen von Lidl Italia sollen für weitere Untersuchungen unter die Verwaltung der Justiz gestellt worden sein.
Die organisierte Kriminalität im Agrar- und Nahrungsmittelsektor sei nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa im vergangenen Jahr um 30 % gewachsen und betrage heute 21,8 Mrd Euro im Jahr. Roberto Moncalvo, der Präsident des italienischen Landwirtschaftsverbandes Coldiretti, forderte deshalb bereits stärkere Kontrollen in der Lebensmittelindustrie, vor allem im Bereich der Discounter.