Nach jahrelangen Schwierigkeiten habe der Flächenrückgang in der Emilia-Romagna nun ein Ende gefunden, berichtet das Schutzkonsortium der g.g.A.-Pfirsiche und Nektarinen aus der Romagna (Consorzio di Tutela Pesca e Nettarina di Romagna IGP), auch laut CSO Italy seien die Vorzeichen positiv.
Derzeit sind rund 4.800 ha der Nektarinen- sowie 1.700 ha der Pfirsichproduktion in der Region beheimatet, was sie zu einem wichtigen Knotenpunkt für italienisches Steinobst macht − ein Viertel der nationalen Nektarinenproduktion stammt aus der Emilia-Romagna. Auch der Konsum entwickele sich in Italien positiv: Pfirsiche seien um 1 % im Konsum gegenüber 2022 gestiegen, Nektarinen seien bei den Verbrauchern gleich um 3 % häufiger in den Einkaufskorb gewandert. Besonders auffallend sei die wachsende Beliebtheit der Früchte bei jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten unter 35 Jahren, wo Pfirsiche ein Wachstum von 12 % verzeichnen konnten, was vermutlich auf Plattpfirsiche zurückzuführen sei. Nektarinen hingegen seien bei den Ü-65-Verbrauchern um 5 % gestiegen, berichtet das Konsortium unter Berufung auf CSO Italy − auch dies sei eine unerwartete Entwicklung, stand die Nektarine doch vor einigen Jahre noch eher bei jüngeren Konsumenten hoch in der Gunst. Dies zeige deutlich, wie wichtig Innovationen für diese Verbrauchergruppen seien und dass z.B. Plattnektarinen sehr gut zu diesen Bedürfnissen passten, schlussfolgerte das Konsortium.
g.g.A.-Siegel als Mehrwert
“Die Verbindung zwischen Produkt und Gebiet ist sehr eng”, erklärte dazu Paolo Pari, Präsident des Konsortiums. “Die Daten zeigen, dass 70 % der Verbraucher Pfirsiche und Nektarinen mit der geschützten geografischen Angabe verbinden.” Derzeit seien rund 900 ha der Flächen mit dem g.g.A.-Siegel zertifiziert, doch das Potenzial für die Ausdehnung sei erheblich: ”Das zeigt, dass wir noch Wachstumschancen haben, was hier produziertes und vermarktetes Obst angeht - vor allem in Zeiten, wo regionale Erzeugung ein Mehrwert ist, den der Verbraucher schätzt”, so Pari.
Neue Kampagne für 25- bis 45-jährige Konsumenten
Am 27. Juni hat zudem eine neue Kommunikations- und Vermarktungskampagne begonnen, die insbesondere das Mittelalter im Fokus hat − also nicht etwa Ritter, sondern die Altersklassen 25 - 45 Jahre. Im Vordergrund der Kampagne sollen dabei die Produzenten selbst stehen, die “unbestrittenen Hauptdarsteller” dieses Aufschwungs in der Romagna, sagt das Konsortium. Die Kampagne läuft über zwei Jahre und will dabei 60 Mio Kontakte über Digitalkanäle erreichen. Dazu gehört auch eine zehnteilige Podcast- und Videoserie, die sich mit den Geschichten und täglichen Herausforderungen der Erzeuger von g.g.A.-Pfirsichen und Nektarinen befasst.
Qualitätsproduktion als Garant für Zufriedenheit und Arbeitsplätze
Valtiero Mazzotti, Generaldirektor der Abteilung für Landwirtschaft der Region Emilia Romagna, hat dazu den Projekt “Geschützte Obstgärten” (Frutteti protetti) ins Leben gerufen, bei dem die Region 1000 ha Anbaufläche fördert, wo Pflanzenschutz gegen jegliche Art von “Widersachern”, seien es das Klima, Viren oder Schädlinge, betrachtet werden soll. Für die Fortführung und Wiederbelebung des Obstanbaus bedürfe es einer konstanten und qualitativ hochwertigen Produktion, eventuell eines g.g.A.-Siegels. Diese Produktion stehe für regelmäßige Lieferungen, das bedeute Zuverlässigkeit, und das stelle wiederum Zufriedenheit und Arbeitsplätze sicher, so Mazzotti.