In der Emilia-Romagna, Kerngebiet der italienischen Birnenproduktion, fand jüngst die erste gemischte Inspektion chinesischer Behörden statt. Sowohl per Video als auch in Präsenz wurden von chinesischen Behörden- und Botschaftsvertretern, die online mit der Zollbehörde in Peking verbunden waren, Plantagen, Erzeuger und Anlagen besichtigt.
So wollten sich die chinesischen Experten persönlich von der Einhaltung der für den Export nach China notwendigen Vorgaben überzeugen. Nun soll bis Ende 2022 ein erster Protokollentwurf aufgesetzt werden, in dem die Exportbestimmungen für italienische Birnen nach China festgehalten sind. Dieser müsste von beiden Seiten unterzeichnet werden. Geschieht dies im ersten Halbjahr des kommenden Jahres, könnten erste Lieferungen bereits Ende 2023 gen China starten. Sobald diese Produktkategorie erfolgreich exportiert werde, sollen Äpfel folgen, wie das CSO Italy bereits 2017 mit der Volksrepublik China vereinbart hatte. Doch die Verhandlungen finden aktuell nicht nur mit China statt: Weitere Gespräche und Besichtigungen von Vertretern aus Südkorea und Taiwan hätten bereits stattgefunden, teilt das CSO Italy mit. Zwar würden schon seit 2019 Äpfel nach Taiwan exportiert, doch müssten immer wieder neue Kontrollen vereinbart werden. Für den Export von Kiwis nach Südkorea gelte derzeit die gleiche Regelung.
„Es ist eine Freude zu sehen, wie italienische Betriebe allzeit bereit sind, diese Art von Besuch zum empfangen und sie mit ihrer Professionalität, und der Nutzung modernster Technologien zu überzeugen“, so Giulia Montanaro, die beim Apfelverband Assomela für internationale Beziehungen verantwortlich ist. Auch Simona Rubbi, die beim CSO Italy für internationale und institutionelle Beziehungen zuständig ist, ist von der Bereitschaft aller Beteiligten überzeugt, allerdings sei der Abbau von Handelsbarrieren mit den jeweiligen Ländern, etwa durch die Umsetzung des Reziprozitätsprinzips, wünschenswert - nicht zuletzt aufgrund der so einzusparenden Kosten.