Italiens Regierung hat am Abend des 4. Juli in fünf Regionen des Landes den Notstand ausgerufen und damit auf die seit Monaten anhaltende Dürre reagiert, die nicht nur im schwersten Maße die Landwirtschaft bedroht, sondern auch das Risiko an Wald- und Buschbränden erhöht sowie die Stromversorgung aus Wasserkraft beeinträchtigt.
Der Notstand gilt für die norditalienischen Regionen Lombardei, Piemont, Emilia-Romagna, Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die Maßnahmen inkludieren damit sowohl landwirtschaftschaftlich bedeutende Gegenden als auch Touristikgebiete wie den Gardasee, die Adriaküsteküste um Rimini oder Venedig. Durch den Notstand sollen die Behörden mehr Handlungsspielraum für Maßnahmen wie z.B. Trinkwasserrationalisierungen bekommen. Außerdem sollen Hilfsgelder bereitgestellt werden: für die fünf betroffenen Regionen werden nun 36,5 Mio Euro als Soforthilfe bereitgestellt. Die größte Summe geht dabei mit 10,9 Mio Euro in die Emilia-Romagna, wie der italienische Ministerrat in seiner offiziellen Mitteilung verkündet. Dort heißt es: „Der Ausnahmezustand zielt darauf ab, die aktuelle Situation mit außerordentlichen Mitteln und Befugnissen zu bewältigen, der betroffenen Bevölkerung zu helfen und die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Dienste und der Infrastrukturen strategischer Netze wiederherzustellen.“ Der Notstand soll voraussichtlich bis zum 31. Dezember 2022 gelten.