Mit der EU-Verpackungsverordnung sollen Einwegverpackungen für O+G mit einem Gewicht unter einem Kilo der Vergangenheit angehören. Derzeit sind die Regeln weder im vollen Plenum verabschiedet, was für die zweite Novemberwoche vorgesehen ist, noch mit den Ländern abgestimmt, doch bereits jetzt melden sich zahlreiche Stimmen aus der Branche − natürlich auch in Italien.

“Die nun festgelegte 1-kg-Grenze birgt das Risiko, dass in Tüten verpackter Salat, Erdbeeren in Kunststoffschale und Verpackungen z.B. für Cocktailtomaten genau wie Orangennetze mit einem Gewicht unter 1 kg aus den Regalen verschwinden”, befürchtete dazu der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. Durch den Vorschlag entstünden nun weitere Probleme, was die Hygiene, die Haltbarkeit oder die Lebensmittelverschwendung angehe, hieß es in einer Mitteilung. Gleichzeitig könnten die Kosten für die Konsumenten und die Produzenten gleichermaßen steigen, so die Befürchtung des Verbands. Auch wäre es möglich, dass diese Entscheidung negative Auswirkungen auf die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher hätte, wo Fresh Convenience inzwischen ein fester Bestandteil sei, was nicht nur zu einem weiteren Rückgang des sich ohnehin schon negativ entwickelnden Konsums (-10 % bei Obst, -6 % bei Gemüse im 1. Halbjahr 2023) beitragen könnte, sondern auch gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen könnte. 

Fresh Convenience im Fokus 

Beunruhigt reagiert auch Abteilung für Fresh Convenience bei der italienischen Vereinigung der Lebensmittelhersteller, Unione Italiana Food. Die Entscheidung könnte eine äußerst negative Auswirkung auf eine Branche haben, die als Arbeitgeber für rund 30.000 Menschen im vergangenen Jahr 982 Mio Euro Umsatz erwirtschaftet hat.

Beeren in Kunststoff-Verpackung

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“Unione Italiana Food hat mehrfach auf verschiedenen Ebenen eine Änderung des Verordnungsvorschlags gefordert, denn wir glauben, dass ein Verzicht der Einweg-Verpackungsmaterialien bei Fresh Convenience die Bedürfnisse und Eigenschaften dieser Produkte nicht angemessen berücksichtigt”, kommentierte die Vereinigung dazu. Für diese Kategorie sei eine Verpackung unerlässlich, da sie hygienische Aufgaben erfülle und die geschmackliche Qualität der Waren sicherstelle, Nährstoffe bewahre und die Haltbarkeit verlängere. Auch Lebensmittelverschwendung werde so reduziert, was Ressourcen schone. Zudem gebe es derzeit auch noch kein vergleichbares Material, das eine Alternative zum Kunststoff darstelle.

 

Nun gehe es darum, die für KW 47 geplante Plenarsitzung dafür zu nutzen, um einen Text zu verbessern, der in seiner aktuellen Form einige Branchen der Lebensmittelindustrie stark benachteilige, heißt es bei Coldiretti abschließend, während bei Unione Italiana Food dazu aufgerufen wird, in den Austausch zu gehen, um noch vor der nächsten Plenarabstimmung “eine Änderung der Position zur Verordnung” zu erreichen. 

Dem gegenüber stehen