Die italienische Eisenbahngesellschaft FS (Ferrovie dello Stato Italiane) hat für die kommenden Jahre beträchtliche Investitionen in ihrer Logistik-Sparte vorgesehen. Ziel sei es, führender Anbieter in Europa im Bereich multimodale Logistk-Lösungen zu werden, berichten italienische Medien.

In den nächsten fünf Jahren soll der FS-Fuhrpark mit modernen und vielfältigeren Fahrzeugen erneuert werden, um den Marktanforderungen besser gerecht werden zu können. Vorgesehen sind die Anschaffung von 110 elektrischen Lokomotiven, 25 Hybrid- oder mit alternativen Kraftstoffen betriebene Rangierlokomotiven sowie über 2.000 Güterwagen der neuesten Generation. Darüber hinaus umfasst das Investitionsprogramm 42 Lkw, 5 mobile Kräne, 8 Portalkräne sowie ein neues Hybrid-Fährschiff für die Überfahrt über die Straße von Messina. Diese neuen Assets sollen Synergien fördern und innovative, integrierte Transportlösungen ermöglichen. Die aktuellen Investitionen ergänzen die bestehende Flotte, die derzeit aus 650 Lokomotiven, 14.000 Güterwagen, 5 Schiffen und 30 Lkw besteht. Zudem verwaltet der Polo Logistica 21 Terminals in Italien und Europa.

2,16 Mrd Investionen geplant

Diese umfassende Transformation werde die Effizienz steigern und Synergien innerhalb der Logistiksparte besser nutzen, erklärte Stefano Antonio Donnarumma, CEO der FS-Gruppe. „Um den Herausforderungen des sich wandelnden Schienengüterverkehrs in Europa gerecht zu werden, sieht der Strategische Plan 2025-2029 ein jährliches Umsatzwachstum von rund 8 % vor, wodurch der Umsatz bis 2029 auf 2 Mrd Euro steigen soll. Gleichzeitig sind Investitionen in Höhe von insgesamt 2,16 Mrd Euro geplant – mit Schwerpunkten auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Terminalentwicklung sowie dem Erwerb neuer elektrischer Lokomotiven und hochmoderner Güterwagen.“

Ein alter Güterzug in Italien

Image: Stefano Cappelletti | 336746159 | AdobeStock

Web-Plattform für stärkere Vernetzung

Zum Bereich Digitalisierung gehört auch die Einführung einer integrierten Web-Plattform, die als zentrale Schnittstelle für Kunden fungieren und eine End-to-End-Verwaltung des Transports ermöglichen soll. Dieses digitale Tool werde als Plattform Nachfrage und Angebot im kombinierten Schienen-, Straßen- und Schiffsverkehr verbinden und soll sowohl mit Terminals als auch mit sog. “Last Mile Hubs”, also den Verteilzentren für den letzten Abschnitt des Lieferwegs, interagieren.

Mit dieser Investitions- und Innovationsstrategie will sich FS mit ihrer Logistiksparte als führendes europäisches Unternehmen mit integriertem End-to-End-Service positionieren und die europäische Industrie mit einem “kundenorientierten, nachhaltigen und international vernetzten Logistikansatz” unterstützen.