Iryna Kukhtina, Präsidentin der Ukrainian Berries Association, war bereits im vergangenen Jahr auf der FRUIT LOGISTICA, nur einen Monat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Auch 2023 ist sie wieder in Berlin und beantwortete einige Fragen.
Was hat sich für Sie seitdem geändert?
Im vergangenen Jahr standen wir alle noch unter Schock. In diesem Jahr arbeiten wir wieder unter den veränderten Umständen und haben innerlich auf Business-Modus umgeschaltet. Auf der FRUIT LOGISTICA sind ukrainische Unternehmen mit Unterstützung des International Trade Center und der schwedischen Regierung. In der Ukraine müssen wir unter neuen Gegebenheiten arbeiten und unsere Geschäftsmodelle entsprechend anpassen.
Was bedeutet es, unter Kriegsbedingungen zu produzieren und Handel zu betreiben, und wie wirkt sich das auf Ihre Präsenz in Berlin aus?
Nicht alle Unternehmen konnten mitkommen. Zum Beispiel haben wir dieses Jahr keine Süßkirschen dabei, weil der Großteil im Süden der Ukraine angebaut wird, der besetzt ist. Die Heidelbeer-Plantagen liegen dagegen überwiegend im Zentrum und Westen der Ukraine. Rund um Kiew wurden zu Beginn des Krieges einige Farmen beschädigt. Inzwischen sind sie repariert, und sie produzieren wieder. Man muss einfach weiterarbeiten, sonst verliert man alles.
Was ist Ihr Ziel auf der FRUIT LOGISTICA?
Unser Inlandsmarkt schrumpft, da die Kaufkraft der Ukrainer nachlässt. Der Export gewinnt für uns an Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, dass wir hier sind: um zu zeigen, dass wir startbereit sind, frische und gefrorene Beeren von hoher Qualität zu exportieren. In diesem Jahr präsentieren wir erstmals Tiefkühlbeeren auf der FRUIT LOGISTICA. Trotz aller Schwierigkeiten entwickeln wir unsere Geschäfte weiter, produzieren Qualitätsprodukte und exportieren sie in verschiedenste Länder.