Seit Jahren steigen Pilze in der Gunst der deutschen Konsumenten. Dabei kommen vor allem die heimischen Produkte zum Zuge. Als Grund dafür nennen der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) und das Grüne Medienhaus (GMH) die Erntefrische.
„Was beim Pilzanbauer „gleich um die Ecke“ produziert wird, schmeckt einfach besser als Pilze, die bereits Tausende von Kilometern unterwegs waren. Außerdem vertrauen die Verbraucher den deutschen Anbauern was die gesunde und Ressourcen schonende Produktion anbelangt“, heißt es. Der Trend zu regional erzeugten Pilzen lasse sich aber nicht nur in Deutschland beobachten. Auch in den anderen westlichen Nachbarländern sind Pilze, die nur kurze Wege zurückgelegt haben, besonders gefragt. In den östlichen Nachbarländern sei diese Tendenz weniger deutlich ausgeprägt.
„Wurden Pilze früher überwiegend lose verkauft, hat heute die verpackte Ware Priorität, denn Pilze sind empfindlich. Verpackte Pilze werden auf dem Weg zum Verbraucher nur einmal angefasst“, teilen BDC/GMH mit. Sei die Packung voll, werde sie automatisch von einer „atmenden“ Folie umhüllt. Diese Folien besäßen Mikroporen, die dafür sorgen, dass Feuchtigkeit, die die Pilze abgeben, nach außen entweichen kann.
Bei wachsender Tendenz verbrauchten die Bundesbürger 1,91 kg pro Kopf und Jahr in 2016. 2008 waren es noch 1,60 kg pro Kopf und Jahr. Rechnet man frische importierte Kulturpilze und frische wild gesammelte Pilze hinzu, kommt man auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 3,03 kg. Das heißt knapp zwei Drittel der direkt verzehrten Frischpilze stammen aus heimischer Produktion. Den Löwenanteil nehmen die Champignons ein. Von ihnen werden 1,60 kg pro Kopf und Jahr verzehrt. Die größte Menge stellen dabei die weißen Champignons mit rund 43.000 t, wie die AMI – Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, Bonn – ermittelte. Diese Zahl ist seit Jahren fast gleichgeblieben. Große Zuwächse gibt es dagegen bei den braunen Pilzen. Wurden 2012 noch rund 13.000 t im Jahr gekauft, waren es 2016 bereits 23.000 t. Oder in Prozenten ausgedrückt: Heute stehen den 67,4 % weißen Pilzen 37,6 % braune gegenüber. 2012 waren es noch 79,2 % zu 20,8%.