Händler fürchten um die Attraktivität ihrer Innenstädte und damit um ihr Geschäft, seit Kommunen mit der Diesel-Problematik konfrontiert werden. Nach Hamburg, Stuttgart und München muss nun auch in Frankfurt ein Fahrverbot umgesetzt werden.
„Fahrverbote zerstören alle Bemühungen um vitale Innenstädte, die die öffentliche Hand mit teuren Fördergeldern finanziert hat. Innenstadthandel und Dieselfahrer dürfen jetzt nicht die Zeche für die Versäumnisse der Automobilkonzerne und der Politik zahlen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. Der Handel geht davon aus, dass auch weitere Städte bald nachziehen müssen. Die Ankündigungen des Bundesverkehrsministers, sich Gedanken über technische Lösungen zu machen, kämen reichlich spät. Umso wichtiger seien jetzt zügige Maßnahmen, um die Luft in den Innenstädten zu verbessern, ohne Dieselfahrer auszusperren. Genth erklärte: „Die Fahrzeugindustrie muss verpflichtet werden, Diesel-Pkw technisch so nachzurüsten, dass es den Kommunen möglich ist, auch ohne Fahrverbote entsprechende Luftreinhaltepläne einzuhalten.“ Auf längere Frist müsse der öffentliche Personennahverkehr so ausgebaut werden, dass Pkw nur noch zweite Wahl sind. Der innerstädtischer Handel braucht jetzt entschlossene Maßnahmen, um das Thema Fahrverbote ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Ansonsten drohen Unsicherheit, Planungschaos und weiterer Attraktivitätsverlust der Innenstädte.