In einem vierjährigen Pilotprojekt, das mit rund 23 Mio Euro von der EU bezuschusst wird, erprobt Hamburg als deutschlandweit erste Stadt autonome Lkw-Transportfahrten von der Autobahn zum Terminalgelände des Hamburger Hafens. Dabei greift die Stadt auf digitale Infrastruktur des Hafens sowie der TAFV (Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren) zurück, teilt die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende mit.
Der automatisierte Lkw-Verkehr soll einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der europäischen Logistik- und Transportketten an wichtigen Handelsstandorten leisten. Vorrangiges Ziel ist es, dem derzeitigen Fahrermangel und knappen Transportkapazitäten in Europa entsprechend zu begegnen.
Im Pilotprojekt in Hamburg sollen die kooperativen Infrastrukturen der TAVF und im Hamburger Hafen zum Einsatz kommen. Die finale Streckenführung stehe noch nicht fest. Der Korridor, der noch bestimmt wird, soll von der Autobahn in das Hafengelände auf das Terminal führen. Die verwendete Technik basiere auf Grundlage der standardisierten ITS-G5-Technologie, die bereits seit mehreren Jahren und auf dem ITS-Weltkongress 2021 in Hamburg erprobt worden ist. Diese technische Infrastruktur erlaube sowohl die digitale Kommunikation zwischen den Fahrzeugen als auch die Kommunikation zwischen der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug. Die Fahrzeuge sollen hierbei selber fahren und die städtische Infrastruktur unterstützt dabei, heißt es weiter. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die starke Einbindung von wesentlichen Akteuren der europäischen Logistikbranche.
Weitere Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überquert werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen unterstützt wird.