Die Hafenbetriebe Antwerpen-Brügge und Rotterdam haben mit der Gemeenschappelijk Nautisch Beheer (GNB) eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Zusammenarbeit und den Austausch weiter besiegeln soll. Dadurch sollen die Sicherheit und der reibungslose Ablauf auf den Wasserstraßen sowie in den Hafengebieten weiter verbessert werden, was sich dann auch positiv auf die Nachhaltigkeit und Effizienz auswirken soll, heißt es in einer Mitteilung.

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(v.l.) Wouter Faes, Manager für digitale Infrastruktur und Betrieb beim Hafenbetrieb Antwerpen-Brügge, Nathalie Balcaen (ständige flämische Kommissarin), Willy Dekker (ständiger niederländischer Kommissar) und Siebren Dijkstra, Manager VTS beim Hafenbetrieb Rotterdam

Image: Port of Rotterdam

Die drei Partner sind gemeinsam für den Schiffsverkehrsdienst (VTS) und die Verwaltung des dazugehörigen Radarsystems zuständig. Dieses System trägt zur schnellen und sicheren Abwicklung des Schiffsverkehrs bei und liefert jederzeit ein aktuelles Verkehrsbild des Schiffsverkehrs. VTS umfasst Radartechnik, Schiffstelefonie, CCTV und AIS, die es den Betreibern in einer Verkehrszentrale ermöglichen, den Schiffsverkehr zu lenken. Die Radartechnik ist mehr als 100 Jahre alt, entwickelt sich aber ebenso wie die Schifffahrt ständig weiter. Der Schiffsverkehr nimmt zu, ebenso wie andere Energieträger und Bunkertätigkeiten. Darüber hinaus ist die Schifffahrt ein aktiver Teil der Nachhaltigkeit.

Die Digitalisierung schafft auch mehr Möglichkeiten, die Kommunikation zwischen Schiffen und Land zu optimieren und die Sensorfusion anzuwenden. Dabei werden verschiedene Sensoren - darunter Radar, AIS, Lidar, Meteo und Kameras - kombiniert, um ein besseres, zuverlässigeres und vollständigeres Bild des Schiffsverkehrs zu erhalten.

Radarsysteme an Land gelten als lebenswichtige Infrastruktur und müssen eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Um die technologischen Möglichkeiten zu maximieren, wollen die drei Parteien ihre Kräfte bündeln, indem sie Wissen austauschen und zukünftige Entwicklungen erforschen. Mit dieser gemeinsamen Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) können die Parteien vertrauliche Informationen diskutieren und austauschen.

”Mit der Unterzeichnung dieser Vereinbarung machen wir einen großen Schritt in Richtung eines gemeinsamen Vorgehens bei zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen. Dadurch können wir neue Entwicklungen schneller erforschen und werden zu einem attraktiven Partner für Innovationen auf dem Markt“, sagt Marcel van Kampen, Executive Manager Asset Management beim Hafenbetrieb Rotterdam. 

”Wir beobachten eine enorme technologische Entwicklung bei der Schaffung eines Situationsbewusstseins im Hafengebiet, mit fortschrittlicheren Sensoren und Daten. Darüber hinaus entwickelt sich auch die Verkehrskriminalität mit Drohnen, autonomer Schifffahrt und einer Zunahme der Binnenschifffahrt rasant weiter. Um dem vorzugreifen, wollen wir Wissen und Erfahrungen mit anderen Akteuren austauschen. Auf diese Weise setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass der Binnenschiffsverkehr sicher und effizient über die verschiedenen Plattformen läuft“, sagt Wouter Faes, Manager Digital Infrastructure & Operations beim Hafenbetrieb Antwerpen-Brügge.

”Das DZB-Gebiet ist sowohl für Flandern als auch für die Niederlande sehr wichtig. Nirgendwo auf der Welt liegen zwei Welthäfen so nah beieinander wie Antwerpen-Brügge und Rotterdam. Es versteht sich von selbst, dass wir als gute Nachbarn im Hinblick auf technologische Innovationen so weit wie möglich zusammenarbeiten, um die Schifffahrt in unserer Region noch sicherer und effizienter zu machen“, sagt Natalie Balcaen, ständige Beauftragte für die Überwachung der Schelde-Schifffahrt im Namen der DZB.