Auch im Juni 2022 verzeichnet die Kategorie Obst/Gemüse/Kartoffeln in der Menge ein deutliches Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch das Halbjahresergebnis fällt somit recht mager aus. Im kumulierten Zeitraum Januar bis Juni 2022 kommt die Kategorie auf einen Absatzverlust von neun Prozent und ein Umsatzminus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Im Monatsvergleich Juni 2022 gegenüber Juni 2021 verliert Obst Frischware überdurchschnittlich im Absatz (-9 %). Insgesamt fällt der Anstieg der bezahlten Preise für das Segment gleichzeitig nur moderat aus (+2 %), sodass auch umsatzseitig kein positives Ergebnis herauskommt. Beim Obst sieht man auf Gesamtsegmentebene von den hohen Inflationsraten nur wenig. Einerseits drückt der Wechsel zum Discounter die durchschnittlich bezahlten Preise, andererseits fallen die Preissteigerungen je nach Obstsorte sehr unterschiedlich aus.
Der Juni ist für Melonen und Steinobst normalerweise ein wichtiger Monat in deren Saison – in diesem Jahr mussten beide Segmente jedoch Einbußen hinnehmen. Trotz zweistellig höherem Preisniveau bei Melonen fällt der Umsatz im Juni 2022 zehn Prozent niedriger aus als im Vorjahresmonat, während Steinobst mit knapp fünf Prozent Wertverlust im Juni 2022 in die Hauptsaison startet.
Auch in der kumulierten Halbjahresperiode schreiben sowohl Obst Gesamt (-8 % Menge ggü. dem ersten Halbjahr 2021) als auch nahezu alle Sub-Segmente rote Zahlen. Positiv sticht einzig das Beerenobst hervor, welches insbesondere durch die wieder bessere Erdbeeren-Saison profitiert hat und das erste Halbjahr 2022 mit einem Mengenplus von sieben Prozent abschließt. Zweistellige Absatzverluste
schreiben dagegen die Exoten (-14 %), wobei Kiwis und Avocados etwas besser abschneiden und nur unterproportional verlieren. Bei leichtem Anstieg der bezahlten Preise liegt der Absatz von Bananen im ersten Halbjahr 2022 fünf Prozent unter Niveau der Vorjahresperiode. Kernobst verliert dagegen trotz gesunkener Durchschnittspreise pro Kilo knapp acht Prozent Menge.
Frisches Gemüse verzeichnet im Monatsvergleich Juni 2022 zu Juni 2021 einen Verlust von sieben Prozent in der Menge und neun Prozent im Wert. In der Halbjahresbetrachtung fällt der Verlust noch deutlicher aus; hier liegen Menge und Umsatz um jeweils mehr als zehn Prozent unter den entsprechenden Werten von 2021.Dass die Haushalte im ersten Halbjahr 2022 bislang weniger kochen und trotz Inflation auch weniger für ihr Gemüse zahlen, spiegelt sich in fast allen Sub-Segmenten wider. So reduziert sich der Absatz bei Fruchtgemüse (-10 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2021), Kohlgemüse (-8 %), Salat und
Blattgemüse (-13 %), Wurzelgemüse (-5 %) und bei Zwiebelgemüse (-11 %) durch die Bank. Einzig die konvenienten küchenfertigen Salate schreiben im ersten Halbjahr 2022 schwarze Zahlen (+5 %). Trotz Inflation sind unter allen Gemüsesorten im ersten Halbjahr 2022 nur Tomaten auffällig im Durchschnittspreis gestiegen (+12 %) und schaffen so trotz der wesentlich geringeren Nachfrage (-10 %) eine leichte Umsatzsteigerung (+1 %).
Die Dynamik der frischen Kartoffeln ähnelt der bei Tomaten. Sie wurden im ersten Halbjahr 2022 um satte 15 % teurer und erzielen deshalb trotz niedrigerer Mengen (-12 %) eine leichte Umsatzsteigerung von zwei Prozent. GfK Consumer Index