Der Frost im März und Anfang April hat nach Angaben von Zoran Keserovic, einem ehemaligen Professor der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Novi Sad, rund 100.000 t Obst in Serbien zerstört.
Dies berichtete der niederländische Agrarinformationsdienst ‚Agroberichten Buitenland‘. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Beta erklärte der renommierte Obstbauexperte demnach, dass der Frost zwischen dem 18. und 19. März etwa 80 % der Aprikosen und 65 % bis 70 % der frühen „Kordia“-Kirschen vernichtet hat. „Dies war der schwerste Frost der letzten 20 Jahre. Er traf die Region Sumadija und wurde sogar im Süden registriert. Der Frost schädigte auch die Sauerkirsche ‘Oblacinska’ in den Berglagen, die normalerweise gegen niedrige Temperaturen unempfindlich ist. Allerdings hatten die Kirschbäume aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters zu Beginn der Saison bereits mit dem Austrieb begonnen“, erklärte Keserovic.
Er fügte hinzu, dass ein zweiter Frost in der Nacht vom 6. auf den 7. April weitere Verwüstungen in den Aprikosenplantagen anrichtete, sogar in den höher gelegenen Gebieten von Fruska Gora. Auch die Region Sumadija suchte der Frost erneut heim, wo er Äpfel - insbesondere die Sorte „Idared“ - mit bis zu 70 %schädigte, ebenso wie Birnen und Pflaumen. Der Professor wies darauf hin, dass die durchschnittliche jährliche Obstproduktion in Serbien von 2000 bis 2023 bei 1,466 Mio t lag. Im vergangenen Jahr war die Produktion bereits auf 1,25 Mio t gesunken und für dieses Jahr rechnet er lediglich mit einer Gesamtmenge zwischen 1,1 und 1,15 Mio t. „Wenn wichtige Obstkulturen wie Pflaumen, Äpfel und Sauerkirschen von Frost betroffen sind, bedeutet dies einen schweren Schlag für die gesamte Obstproduktion“, sagte er. Trotz der letztjährigen Dürre habe das Obst in diesem Jahr gut geblüht, jedoch hätten nur diejenigen Erzeuger, die mit Frostschutzsystemen ausgestattet waren, ihre Ernte retten können.