Der polnische Obstsalat-Hersteller Fructofresh hat den Vorwurf zurückgewiesen, für sein Produkt Konservierungsstoffe jeglicher Art zu verwenden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Das gelte erst recht für Velcorin, dessen Verwendung in Obstsalaten untersagt ist. Falsch sei auch die Darstellung einer französischen Tageszeitung, dass der Verkauf des
Fructofresh-Fruchtsalats in Frankreich verboten worden sei. Das Unternehmen beliefere vielmehr nach wie vor französische Kunden, erklärte Geschäftsführungsmitglied Rafael Zwoinski am Freitag am Rande der Messe
FRUIT LOGISTICA in Berlin.
Zwoinski teilte mit, dass sein Unternehmen nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein unabhängiges Labor mit der Untersuchung seines Fruchtsalats beauftragt habe, um bestätigen zu lassen, dass sein Produkt ohne Konservierungsstoffe hergestellt werde. Mit dem Ergebnis werde in den nächsten Tagen gerechnet. Zwoinski betonte, dass die Haltbarkeit ausschließlich auf die besonders hohen Hygienestandards des Unternehmens bei der Produktion und eine besondere Herstellungstechnologie zurückzuführen sei. Dies zeige auch die auf hohem Niveau ausgestellte IFS/BRCZertifizierung des Unternehmens. Durch langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Frischobstsegment sei Fructofresh in der Lage, seine Produkte ohne Zusatz von Konservierungsmitteln mit einer Mindesthaltbarkeit von 14 Tagen anzubieten.
Hintergrund ist eine durch ein Konkurrenzunternehmen veranlasste Prüfung bei
einem Großhändler, bei der festgestellt wurde, dass Fruchtsalat von Fructofresh
Methanol enthielt. Ein Gericht verbot darauf hin dem Großhandelsunternehmen den Verkauf von Fruchtsalat der Firma Fructofresh, der Methanol enthalte. Der
Konkurrent wertete das Entstehen von Methanol als Hinweis darauf, dass
Fructofresh bei der Herstellung Velcorin einsetzt. Eine französische Tageszeitung berichtete fälschlicherweise, dass in Frankreich generell der Verkauf von Fructofresh-Fruchtsalat verboten worden sei.
Zwoinski stellt fest: „Fructofresh hat bei der Herstellung von Fruchtsalat nie Velcorin eingesetzt. Davon haben sich unsere Kunden bei verschiedenen Audits vor Ort überzeugen können. Vielmehr ist Methanol immer eine Folge der Verarbeitung von Schnittobst, weshalb es aus diesem Grund auch nicht verboten ist.“
Fructofresh, so Zwoinski, kann auf Konservierungsstoffe verzichten, weil das
Unternehmen intensiv in Forschung und Entwicklung investiere. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit überdurchschnittliche Hygiene- und
Verarbeitungsstandards im Frischobstbereich entwickelt und dadurch ein
Alleinstellungsmerkmal im Markt erreicht. Die Technologie von Fructofresh basiert auf standardisierten Prozessen zur Reduktion von Mikroorgansimen, die gemeinsam mit Experten der Lebensmitteltechnologie und der Mikrobiologie erarbeitet worden sind.
Zwoinski wies ebenfalls den in derselben Tageszeitung erhobenen Vorwurf zurück, in Polen Arbeitnehmer aus Nordkorea unter illegalen Arbeitsbedingungen zu beschäftigen. Es treffe zwar zu, dass nordkoreanische Arbeiter über eine Zeitarbeitsfirma für Fructofresh tätig seien, dies jedoch legal und zu fairen Bedingungen. Aufgrund des Arbeitskräftemangels auf dem polnischen Markt habe man eine Zeitarbeitsfirma beauftragt, Arbeitskräfte für die Produktionsstätte in Polen zu gewinnen, ohne Rücksicht auf deren Herkunft und Nationalität. Entgegen der Darstellung der Tageszeitung seien alle Fructofresh Mitarbeiter legal, unter denselben Bedingungen tätig und fair entlohnt. Das gelte auch für die nordkoreanischen Mitarbeiter. Die Arbeitsbedingungen bei Fructofresh würden regelmäßig von den polnischen Aufsichtsbehörden überprüft. Dennoch werde man mit der Zeitarbeitsfirma Kontakt aufnehmen und noch einmal Erkundigungen über die
Beschäftigung der nordkoreanischen Arbeitnehmer einholen.