Anlässlich der zweitägigen Konferenz der Europäischen Kommission zur Überprüfung der Politik zur Förderung der pflanzlichen Ernährung (12./13. Juli 2021) fordert Freshfel Europe die europäischen Behörden auf, eine noch stärkere, effizientere und besser finanzierte Politik zur Förderung von frischem Obst und Gemüse in Europa zu gestalten, um den Konsum weiter zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Frischprodukten für den Export in Drittländer zu verbessern.
Freshfel Europe erklärt, dass es wichtiger denn je sei, die Dynamik, die Produktion, den Handel und den Verbrauch von frischem Obst und Gemüse anzukurbeln. Die Erzeugnisse werden als Teil der Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und nicht übertragbare Krankheiten betrachtet. Dies spiegelt sich in den Ambitionen und der Strategie des Green Deal, der Farm to Fork-Strategie, dem EU-Krebsbekämpfungsplan, der anstehenden Reform des Obst- und Gemüseschulprogramms und vor allem in der aktuellen Diskussion über die Reform der Absatzförderungspolitik mit klaren Ansichten von Freshfel Europe über die Relevanz dieser Politik für Frischprodukte wider, so der Verband.
Der Freshfel Europe Generaldelegierte Philippe Binard betonte: 'Mehr als je zuvor gibt es einen Impuls, die Dinge signifikant zu verändern. Obst und Gemüse erhalten nur 3 % bis 4 % des Budgets der EU-Agrarpolitik, obwohl sie mit bis zu 20 % zum Wert der europäischen Landwirtschaft beitragen. Im Vergleich dazu erhält der Fleischsektor bis zu 53% der gekoppelten Agrarförderung und Milch und Molkerei 21%. Es ist an der Zeit, das Agrarbudget mehr im Einklang mit den gesellschaftlichen Erwartungen zu verwenden, sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer Sicht.'
Die Unterstützung für eine starke Absatzförderungspolitik und die Erziehung der Verbraucher zu einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung bekräftigte die Vertreterin von Freshfel Europe, Simona Rubbi (CSO und Vorsitzende der Civil Dialogue Group of Promotion and Quality der Europäischen Kommission): 'Für Obst und Gemüse ist es wichtig, sich auf eine starke und gut finanzierte Absatzförderungspolitik zu verlassen. Heute erhält der Frischwarensektor jedes Jahr rund 30 Mio Euro an finanzieller Unterstützung für die Absatzförderung von EU-Frischwaren auf dem heimischen Markt sowie auf Drittlandsmärkten. 15 % des EU-Werbebudgets sind also für Obst und Gemüse bestimmt. Dies ist offensichtlich unzureichend, wenn das ehrgeizige Ziel der EU darin besteht, die Ernährung radikal zu ändern und zu einer nachhaltigeren und pflanzlicheren Ernährung überzugehen. Dieser Schritt sollte auch den Nutzen einer ausgewogenen und vielfältigen Ernährung berücksichtigen, die auch andere landwirtschaftliche Produkte einschließt.“