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Experten aus ganz Europa und der Lieferkette untersuchten für den Freshfel Europe Consumption Monitor die neuesten Verbrauchstrends in zwölf EU-Mitgliedstaaten und dem Vereinigten Königreich. Die Pandemie hat den Lebensstil der Europäer erheblich verändert und ihr Verständnis für Umweltbelange und den Klimawandel verstärkt. Die neuesten Zahlen des Consumption Monitor zeigen, so Freshfel Europe, dass die EU-Bürger im Jahr 2019 349,19 g pro Kopf und Tag konsumiert haben.

Stephan Weist, Präsident von Freshfel Europe, erklärte: 'Der Frischwarensektor hat angesichts der Vorzüge von frischem O+G viele Gründe, optimistisch zu sein. Wir müssen aber auch ehrgeizig sein. Jede zusätzliche 10 g, die ein Europäer pro Tag verzehrt, würde am Ende des Jahres zu einem Marktwachstum von 1,8 Mio t führen. Wenn man ein Stück Obst oder Gemüse hinzufügt und den durchschnittlichen Verbrauch über die von der WHO empfohlenen 400 g anhebt, würde dies bedeuten, dass fast 15 Mio t mehr pro Jahr geliefert werden müssten.“
Der O+Gsektor sollte die Dynamik nutzen, die durch den Konsens zwischen Politikern, Verbrauchern und Nichtregierungsorganisationen über die Vorteile eines höheren O+G-Konsums für den Planeten, das Klima und die Gesundheit der Verbraucher selbst entstanden ist. Dies spiegele sich auch in den aktuellen Prioritäten auf der europäischen Agenda wider, wie z.B. dem Green Deal, so Freshfel. Untersuchungen hätten zeigen, dass sich auch Menschen mit geringerem Einkommen für Premium-Qualitätsprodukte interessierten, wobei Geschmack und Frische die entscheidenden Faktoren seien.

Obwohl jeder Markt seine eigenen Besonderheiten habe, sei mit Blick auf Trends deutlich geworden, dass es viele Gemeinsamkeiten bei den Erwartungen der europäischen Verbraucher gebe. Die effizienteste Strategie zur Ankurbelung des Verbrauchs wäre es, sich auf die Verbraucher zu konzentrieren, die weniger an gesünderen Lebensmitteln interessiert sind, anstatt den „Bekehrten zu predigen“. Die jüngste Generation, insbesondere die Millennials, sollte im Mittelpunkt stehen.
Philippe Binard: 'Die Entwicklung hin zu höheren Preisen und einer besseren Vergütung für die hohe Qualität und den Wert von O+G könnte dem Sektor, der mit knappen Margen arbeitet, helfen, die jüngste Preiserhöhung in der gesamten Lieferkette zu bewältigen. In den vergangenen Monaten sind die Kosten vor allem für Produktionsmittel, Straßen- und Seelogistik, Verpackung, Energie und Löhne stark gestiegen, während die Verbraucherpreise nahezu stabil sind. Vielleicht könnte die Einführung einer Mehrwertsteuerbefreiung in ganz Europa helfen, wobei O+G als öffentliche Güter betrachtet werden sollten, da sie zur Bewältigung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Klima und Gesundheit beitragen.'