Freshfel Europe hat die Europäische Kommission dazu aufgefordert, eine Vielzahl von Maßnahmen zu erwägen, um das Verbot zu umgehen und alle direkt oder indirekt betroffenen Akteure zu unterstützen.
Philippe Binard, Generaldelegierter von Freshfel Europe: 'Wir haben fünf verschiedene Tätigkeitsbereiche und insgesamt zwölf Maßnahmen identifiziert und der Europäischen Kommission vorgelegt, für die Mechanismen eingeführt werden müssen. Diese umfassen Unterstützung für die Stabilität des EU-Marktes, erneute Anstrengungen zur Erschließung neuer Märkte, spezifische Aspekte im Zusammenhang mit den Embargos gegen Belarus und Russland sowie spezifische Fragen im Zusammenhang mit Zollverfahren für die Wiederausfuhr und den Transit.“
Im Namen des europäischen Obst- und Gemüsesektors werden Freshfel Europe und seine Mitglieder die Situation genau beobachten und konstruktiv mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten, um diese neue Herausforderung für den Marktzugang des Sektors zu bewältigen, heißt es abschließend.
Philippe Binard erklärte: „Das Weißrussland-Embargo stellt einen Geschäftswert von 250 Mio Euro in Frage. Es kommt zu dem noch nicht wiederhergestellten Russland-Embargo hinzu, das Geschäftseinbußen im Wert von 2,5 Mrd Euro bedeutet, während das Algerien-Embargo einen Geschäftsschaden von 200 Mio Euro darstellt. Der Obst- und Gemüsesektor ist frustriert, wenn er in geopolitischen Auseinandersetzungen zu Spielball und Verhandlungsmasse wird. Insgesamt muss das Geschäft mit Frischwaren im Wert von 3 Mrd Euro jährlich neu positioniert werden.'
Die Diversifizierung der Märkte sei nicht einfach und in der Regel ein langwieriger Prozess. Obstplantagen seien langfristige Investitionen, und Geschäftskanäle ließen sich nicht ohne weiteres verlagern, so Freshfel weiter. Zu den Herausforderungen gehören die Anpassung der Produktion an neue Märkte, die Beseitigung von SPS-Hindernissen und die Einführung neuer langfristiger Marketingstrategien und Werbemaßnahmen. Das Embargo gegen Weißrussland habe sowohl direkte als auch indirekte Folgen für europäische Erzeuger und Unternehmen, erklärt Freshfel. Langjährige Geschäfte mit weißrussischen Importeuren werden ausgesetzt, und die Instabilität des Marktes für bestimmte Produkte und Sorten wirkt sich sowohl auf die EU-Ausfuhren als auch auf den EU-Binnenmarkt aus.