Mit Blick auf Europa sank das Handelsvolumen für frisches Obst und Gemüse innerhalb der EU im Vergleich zu 2019 um 11 % auf 29,2 Mio t, wobei die Preise aufgrund der starken Verbrauchernachfrage einen Höchststand von 1,29 Euro pro Kilo erreichten. Die EU-Exporte außerhalb des Binnenmarktes gingen auf ein Rekordtief von 3,9 Mio t zurück, der Wert stieg auf 4,6 Mrd Euro. 'Die Nachfrage in wichtigen europäischen Nicht-EU-Märkten war weiterhin stark und die teilweise Öffnung des mexikanischen Markts für einige EU-Produkte hat neue Möglichkeiten eröffnet. Die Diversifizierung der Exporte bleibt aber gering, da die Volumina nicht an die Zahlen vor dem Russland-Embargo heranreichen. Darüber hinaus zeigten mehrere für EU-Exporte boomende Märkte 2020 aufgrund von Corona eine geringere Nachfrage im Vergleich zu 2019. Dazu gehören Indien (-58 %), China (-65 %), Katar (-24 %), Marokko (-14 %) und Ägypten (-30 %)', sagte Natalia Santos, Freshfel Europe Trade & Market Access Director. Die Importe in die EU27 zeigten bei den Mengen einen Rückgang um 5 % auf 12,8 Mio t, wobei der Wert kontinuierlich auf 14,8 Mrd Euro (+6 %) ansteigt. Die meisten EU-Lieferanten konnten trotz des Abschwungs 2020 weiter auf dem EU-Markt wachsen: Indien (+45 %), Guatemala (+37 %), Ägypten (+68 %) und Peru (+66 %) zeigten die größten Wachstumsraten für 2015 bis 2020. Freshfel Europe bewertete während der Jahresversammlung auch die Zukunft des Frischwarenhandels mit Blick auf die Entwicklungen in der europäischen Politik, insbesondere dem Green Deal, der Farm to Fork Strategie und der Überprüfung der EU-Handelspolitik. Der Generaldelegierte von Freshfel Europe, Philippe Binard, erklärte: „Es ist für die Branche unerlässlich, ihre Stimme zu erheben, um die Bedeutung der Konsumsteigerung und des Handels von Frischprodukten zu steigern. Nur so können die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Ziele des europäischen Green Deal erreicht werden, insbesondere in Bezug auf eine nachhaltigere, pflanzenbasierte Ernährung. Die Branche hat die Verantwortung, sich weiterhin in der Kreislaufwirtschaftsdebatte zu positionieren und die Bedeutung sowohl der lokalen und europäischen Produktion sowie der internationalen Versorgung zu betonen, um eine ganzjährige, vielfältige und nachhaltige Verfügbarkeit von Frischprodukten zu sichern.'