Das Unterstützungspaket in Höhe von 500 Mio Euro, das den Erzeugern in der Ukraine helfen soll, ist laut Freshfel Europe nur ein erster Schritt. Die Europäische Kommission müsse sich vor dem Hintergrund der Farm to Fork-Strategie und einer angestrebten pflanzenbasierten Ernährung auch für eine verstärkte pflanzliche Ernährung mit Schwerpunkt auf Obst und Gemüse einsetzen, um Nahrungsmittelengpässe in anderen Kategorien auszugleichen.
Der Generaldelegierte von Freshfel Europe, Philippe Binard, bekräftigte: 'Die Sondermaßnahmen werden dem europäischen Frischwarensektor helfen widerstandsfähig zu bleiben und nicht nur die Ernährungssicherheit in der EU, sondern auch weltweit zu gewährleisten. Über die Erzeugerorganisationen kann das Marktungleichgewicht auf Bedürfnisse wie die Unterstützung von Flüchtlingen oder Biogas umgelenkt werden.' Dass eher nationale als EU-weite Maßnahmen ergriffen werden sollen, wurde von Freshfel Europe eher negativ aufgenommen.
'Der Konsum von Frischprodukten steht weiterhin unter Druck, und die Lebensmittelknappheit muss gelindert werden. Die Europäische Kommission muss die hohe Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Obst und Gemüse jetzt aber auch dafür nutzen, pflanzliche Ernährung mit Schwerpunkt auf Frischprodukte zu fördern.' Es sei schade, dass 'keine zusätzlichen Maßnahmen zur Förderung von frischem Obst und Gemüse vorgeschlagen wurden, obwohl im Rahmen des EU-Förderbudgets eine Reserve von 10 Mio Euro zur Verfügung steht'.
Freshfel Europe und seine Mitglieder werden die Marktbedingungen weiterhin genau beobachten und weitere Möglichkeiten für eine flexiblere Gestaltung der GAP zu analysieren. Dazu gehöre, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine in Verbindung mit der Erholung des Sektors von Covid-19 zu analysieren, heißt es abschließend.