Nachdem in Frankreich am 1. Januar 2022 das Kreislaufwirtschaftsgesetz (Loi AGEC) in Kraft getreten war, das Kunststoffverpackungen für rund 30 Obst- und Gemüsesorten in Gebinden unter 1,5 kg verbot, hat der französische Staatsrat (Conseil d'État) am 9. Dezember diese Verordnung nun aufgehoben.
Wie das französische Umweltministerium bekannt gab, werde derzeit schnellstmöglich ein neuer Erlass ausgearbeitet, um das Verbot von Kunststoffverpackungen für lose verkauftes Obst und Gemüse aufrechtzuerhalten, wobei weiterhin Ausnahmen für besonders empfindliche Ware vorgesehen seien. Der neue Erlass werde „noch härter“ sein, twitterte Umweltminister Christophe Béchu. Ziel bleibe, so viel unnötigen Kunststoff wie möglich aus dem Alltag der französischen Bürger zu entfernen, gleichzeitig aber die wirtschaftlichen Akteure bei der Suche nach Lösungen zu unterstützen, weshalb ihnen ein Fonds in Höhe von 40 Mio Euro zur Verfügung gestellt werde, teilte das Ministerium mit.
Der interprofessionelle Dachverband der französischen Obst- und Gemüsebranche, Interfel, betonte, einen „vernünftigen Ausstieg“ aus Kunststoffverpackungen erreichen zu wollen. Die Entscheidung des Staatsrats ermögliche nun eine Abstimmung innerhalb der Branche, um mit der Regierung den optimalen Gesetzesrahmen zu finden. Idealerweise solle dieser auf europäischer Ebene harmonisiert sein sowie „wirtschaftliche Zwänge und technische Lösungen in Einklang bringen“, lässt Interfel verlauten. Obwohl die Abschaffung der Kunststoffverpackungen eine „große ökologische Herausforderung“ sei, stehe sie für die Akteure der Branche nicht zur Debatte, auch, wenn O+G nur 1,5 % der gesamten für Lebensmittel genutzten Kunststoffverpackungen ausmache und 70 % der Ware lose verkauft werde. „Es gibt kein Zurück“, kommentierte Interfel-Präsident Laurent Grandin. Die Suche nach alternativen Lösungen werde fortgesetzt, um Kunststoffverpackungen für frisches O+G „schnellstmöglich zu reduzieren und abzuschaffen“. i.d.
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