Nach Schätzungen vom 1. Juli wird die französische Produktion von Pfirsichen, Nektarinen, Plattpfirsichen und Pavies in diesem Jahr 230.000 t erreichen, was 3 % über dem Vorjahr und 2 % über dem Fünfjahresdurchschnitt anzusiedeln ist. Alle Regionen konnten dabei höhere Ernten als in 2023 verzeichnen, gibt Agreste bekannt.
Das wichtigste Anbaugebiet ist dabei Okzitanien, wo 2023 45 % der französischen Pfirsiche geerntet wurden. Dort geht man von 3 % Wachstum zu 2023 aus, obwohl klima-bedingte Unsicherheiten das ursprüngliche Potenzial verringert hätten: Starke Regenfälle in der Gegend um Gard sowie Stürme um Roussillon hätten zu Fruchtabwurf und deutlicher Aussortierung bei der Ernte geführt. Wasser und Wärme hätten den Pflanzen gefehlt, was für kleinere Früchte gesorgt habe. Nichtsdestotrotz liegt die Region mit 103.200 t Steinobst (ohne Aprikosen) an der Spitze der Produktion im Hexagon, die Hälfte davon sind Pfirsiche.
An zweiter Stelle findet sich die Region Provence-Alpes-Côtes d’Azur, aus der im Vorjahr 34 % der Pfirsiche und Nektarinen mitsamt ihren Varianten stammten. In diesem Jahr werden mit 79.200 t gerechnet, 4 % über dem Ergebnis aus 2023 und ganze 9 % über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Ernten - und das trotz der um 2 % reduzierten Anbauflächen, heißt es bei Agreste weiter. Auf Platz drei der französischen Produktion liegt das Rhône-Tal in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. 2023 waren dort 16 % der nationalen Ernte beheimatet, in diesem Jahr wird ein Anstieg von 2 % auf 36.200 t erwartet, wobei Pfirsiche bei 21.100 t liegen sollen.
Hohe Verfügbarkeit, niedrige Preise
Dem Produktionsanstieg stehen sinkende Preise gegenüber: Im Juni 2024 seien es -11 % zum Vorjahr gewesen, -3 % zum Fünfjahresmittel 2019-2023. So entstehe ein Ungleichgewicht zwischen einem frühen und umfangreichen Angebot und der bisher zu schwachen Nachfrage, die durch kühles Wetter nicht gerade angekurbelt werde, stellt Agreste fest. Lieferungen spanischer Ware, die bei Aprikosen für viel Unmut der französischen Produzenten sorgte, seien bisher zumindest am Großmarkt Saint-Charles im südfranzösischen Perpignan eher moderat ausgefallen, sie lägen sowohl unter den Importen aus 2023 als auch unter dem Mittel 2019-2023, heißt es abschließend.