Die französischen Behörden melden aus Südfrankreich, im Département Bouches-du-Rhône, wiederholt den Verdacht einer Fälschung der Herkunftsangaben bei Gemüse, das in großen Mengen aus Spanien importiert und danach als Ware aus heimischem Anbau auf den Markt gebracht wurde.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Großhändler, dessen Kunden große Einzelhändler waren, die ihre Niederlassungen mit französischen Produkten versorgen wollten. Die Lieferungen von etlichen Hundert Tonnen von Paprika, Kürbissen, Zucchini, Spargel und anderen Gemüsesorten erfolgten in den Jahren 2020 und 2021. Es wird vermutet, dass an den Fälschungen auch ein Packbetrieb beteiligt war, der die Erzeugnisse umetikettiert und als Ware französischen Ursprungs gekennzeichnet hatte. Als Motiv für die Fälschungen gilt der große Preisunterschied zwischen heimischen und importierten Produkten. So konnten im Juni 2020 für Paprika aus Spanien im Großhandel 2 Euro/kg erzielt werden, wogegen bei Paprika aus Frankreich für dieselbe Menge 3 Euro gezahlt werden mussten. Bei einer Verurteilung werden die Angeklagten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belegt, zuzüglich Geldstrafen von bis zu 300.000 Euro. i.e.