78 kg Verpackungsmüll pro Kopf fiel im Jahr 2020 laut Statistischem Bundesamt bei den privaten Haushalten in Deutschland an. Das sind durchschnittlich 6 kg pro Person mehr als im Jahr zuvor. Damit stieg das Pro-Kopf-Aufkommen der bei privaten Haushalten eingesammelten Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton um 3 kg gegenüber 2019. Bei den Glasverpackungen wurden pro Kopf 2 kg mehr eingesammelt.
Bei den Leichtverpackungen ist die Menge pro Kopf zum Vorjahr gleichgeblieben. In diesem Abfall stecken viele wertvolle Rohstoffe für neue Verpackungen. Um sie noch mehr und besser gewinnen zu können, müssen die Verpackungen aus der Gelbe Tonne bzw. dem Gelben Sack, aus Glascontainern und Papiertonnen getrennt dem Recycling zu geführt werden. Hier leisten Verbraucherinnen einen wertvollen Beitrag, indem sie Joghurtbecher, Shampooflaschen und Co. richtig vorsortieren und ihre Bestandteilen zuvor sorgfältig trennen. Hinweise dazu finden sie bereits auf einigen Verpackungen; das aber nicht immer und oft fehlt es aufgrund sehr unterschiedlicher Angaben zu richtigen Entsorgung und Trennung an Verständlichkeit.
So wünschen sich 80 % der Deutschen einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen. Das ergab eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag des Trennhinweis e. V. Die Mitglieder des Forum Rezyklat wollen deshalb hier mehr Klarheit für die Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen, damit sie die Zusammenhänge der Kreislaufwirtschaft besser verstehen und ihre gebrauchten Verpackungen noch sorgfältiger trennen können.
Um diese Aufklärung zu fördern, schlägt das Forum Rezyklat vor, dass die EU-Kommission ein einheitliches europäisches System aus Trennhinweisen auf Verkaufsverpackungen etabliert. Dieser Vorschlag basiert auf dem im August dieses Jahres vom Forum veröffentlichten Zielbild „Allgemeine Empfehlungen zu Logos/Icons/Symbolen auf Verpackungen“. Eine neue Lösung ist aus Sicht des Bündnisses dabei nicht erforderlich. Vielmehr sei es sinnvoll, das einheitliche Logosystem möglichst von einem heute bereits bestehenden abzuleiten. Dabei ist wichtig, dass die eingesetzten Logos folgenden Kriterien entsprechen: leicht verständlich, offen für alle Hersteller, praktikabel in der Umsetzbarkeit und transparent, also leicht auffindbar für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Umsetzung der einheitlichen Trennhinweise sollte auch digital ermöglicht werden, unter anderem damit sie in mehreren Sprachen angezeigt werden können.