Vergangene Woche haben Erzeuger und Vertreter des Handels die aktuelle Marktsituation für das beliebte Gemüse diskutiert, Herausforderungen und Chancen betrachtet. Ziel der von Bayer organisierten digitalen Veranstaltung sei gewesen, allen Akteuren die Möglichkeit des „konstruktiven Austauschs“ entlang der Lieferkette zu bieten, wird Monica Merusi, Marketing Managerin von Vegetables by Bayer-Seminis, auf Myfruit zitiert.
11 % des italienischen Fenchelanbaus werden exportiert - nach Deutschland waren es laut Zahlen von Fruitimprese 16,247 t im Jahr 2021. „Italien ist der weltweit führende Erzeuger von Fenchel“, betonte Rosangela Appio von der Erzeugerorganisation OP Primo Sole aus Montescaglioso (Matera) in der süditalienischen Region Basilikata. Ihr Fenchel erscheint unter der Marke Dolce Lucano im italienischen LEH und werde von den Verbrauchern als Bestandteil ihrer täglichen Ernährung geschätzt. Allerdings seien die Preise im Vergleich zu den letzten beiden Saisons gestiegen, die Anbauflächen schrumpften, doch die Nachfrage bleibe. „Neue Sorten ermöglichen eine größere Ausbreitung der Flächen“, so Appio. Für Vittorio Caligari der Firma Ortofrutta Caligari e Babbi in Savignano sul Rubicone (Emilia-Romagna) ist es „eine ausgezeichnete Saison”. Seit Jahren werde der Fenchel mit der Marke Finò nach Europa exportiert. Angesichts aktueller Herausforderungen, insbesondere dem Klimwandel, sei ein stärkerer Zusammenhalt entlang der Lieferkette notwendig, stellt er fest, vor allem bei der Planung, die für ihn den „Wendepunkt“ darstellt.
Auch der italienische Groß- und Einzelhandel kam zu Wort. „Der Fenchel ist als Produkt in einem sehr guten Zustand – noch vor wenigen Jahren wäre es unvorstellbar gewesen, ihn ganzjährig im Angebot zu haben“, erklärte Giovanni Sansone, Einkaufsleiter der Selex-Gruppe. Meist verkaufe man lose Ware, so Vittorio De Santis von Magazzini Gabrielli, doch seit Beginn der Pandemie nehme auch der Anteil an verpacktem Fenchel zu. Produktion und Vertrieb sollten kritische Punkte gemeinsam diskutieren um Lösungen zu finden. „Wir müssen den Verbraucher dazu bringen, das ganze Jahr über Fenchel zu kaufen, und das können wir mit der Frische des Produkts erreichen“, so Gabrielli. Konsortien und geschützte geografische Angaben könnten in Italien für weitere Stärkung der Branche und Aufwertung der Produkte sorgen und den Fenchel aus der Anonymität der Massenware herausholen, heißt es bei Myfruit abschließend.