Bezugnehmend auf den Bericht „The World of Organic Agriculture 2022“, den das Forschungsinstitut FiBL in Zusammenarbeit mit dem Weltdachverband des Bio-Landbaus IFOAM veröffentlicht hat, hat Myfruit einige Fakten über die ökologische Landwirtschaft Italiens zusammengefasst.
Das Land nimmt bei der für ökologischen Anbau genutzten Fläche mit 2,1 Mio ha, d.h. 102.000 ha mehr als 2019, den dritten Platz ein. Überholt wurde es von Spanien (2,4 Mio ha) und Frankreich (2,5 Mio ha). EU-weit erreicht der Bio-Anbau 14,9 Mio ha. Führend ist Italien jedoch bei der Zahl der Produzenten: Mit 71.590 aktiven ökologischen Erzeugern liegt es vor Frankreich (53.255) und Spanien (44.493). Der Anteil der ökologischen Anbaufläche am gesamten bewirtschafteten Land liegt in Italien bei 16,6 % - der höchste in der EU, wo der Durchschnitt ein Anteil von 9,2 % ist. Innerhalb der EU erreicht die Biobranche einen Umsatz von 44,8 Mrd Euro, europaweit liegt der Umsatz sogar bei 52 Mrd Euro. Damit werde die EU nach den USA der zweitgrößte Markt weltweit, stellt myfruit fest.
Und zitiert Maria Grazia Mammuccini, Präsidentin von FederBio: „Obwohl Frankreich schneller wächst, ist Italien weiterhin führend in Europa, sowohl was die Zahl der Erzeuger als auch, was den Anteil an der Anbaufläche betrifft. Der Boom bei den Produktverkäufen bestätigt, dass der ökologische Landbau tatsächlich ein Motor für die Wiederbelebung des gesamten Agrar- und Ernährungssystems sein kann.“ Allerdings seien dafür Investitionen auf nationaler Ebene nötig, um den Inlandsverbrauch anzukurbeln. Es erfordere politische Maßnahmen und Vorschriften, um die agrarökologische Umstellung zu unterstützen, sowie Investitionen in Forschung, Innovationen und Ausbildung. „Um unsere führende Rolle in einem für uns so ideal geeigneten Sektor nicht zu verlieren, ist es daher vorrangig, das Bio-Gesetz zu verabschieden.“ Dieses gehe nach Änderungen durch die Abgeordnetenkammer nun an den Senat zurück. „Wir hoffen, dass die endgültige Verabschiedung dieses grundlegenden Gesetzes sehr bald erfolgen wird, um den ökologischen Übergang und die Zukunft der italienischen Landwirtschaft zu unterstützen', erklärte Mammuccini.