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Verpackung bleibt bei frischem Obst und Gemüse ein Thema. Es vergeht kaum eine Woche ohne eine Meldung zu diesem Bereich. Meist handelt es sich um Ankündigungen verschiedener Akteure der Wertschöpfungskette, in Zukunft weniger oder anderes Verpackungsmaterial zu verwenden. Oft sind es aber auch NGO’s, die das Thema Verpackung auf die Tagesordnung setzen. Und schließlich ist auch die Administration nicht untätig und erlässt neue Verordnungen.

So wurde jüngst in Spanien ein Verbot von Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse für Mengen von weniger als 1,5 kg erlassen, dass allerdings erst 2023 in Kraft treten soll. In Frankreich soll ein ähnliches Gesetz 2022 in Kraft treten. Bei einer strikten Anwendung würde ein solches Gesetz erhebliche Konsequenzen für gewisse Artikel aus dem Obst- und Gemüsesortiment haben. Zu denken wäre hier besonders an Fresh Cut Artikel oder Strauchbeeren. Die Vorstellung, dass lose Himbeeren aus einem Regal in Papiertüten geschaufelt werden, löst je nach Veranlagung nur Entsetzen oder Belustigung aus. Allerdings hat das spanische Gesetz hier Ausnahmen zugelassen, denn es soll nicht angewendet werden, wenn ein loser Verkauf zu „hohem Verderb-Risiko“ führt. Es hängt also alles davon ab, wie hoch dieses Risiko eingeschätzt wird. Ein höherer Verderb ist aber auch bei an sich nicht so kritischen Produkten wie Salatgurken zu beobachten. Denn im Winter 2020/21 waren folierte Salatgurken in deutschen Supermarkt- oder Discountregalen fast nicht mehr zu finden, dafür aber jede Menge gelber oder dehydrierter Exemplare, die wahrscheinlich als „Abschriften“ zu verbuchen waren. Lose, unverpackte Ware hat nach 2018 bei Frischgemüse tendenziell in Deutschland zugenommen. Das galt auch für das Corona Jahr 2020, als der Anteil loser Ware nach Angaben aus dem GfK-Frischepanel auf knapp 44 % der Einkaufsmenge (Januar-August) stieg. Im selben Zeitraum 2021 fiel der Anteil aber wieder auf knapp 42 %. Bei frischem Obst ist keine klare Tendenz zu erkennen, hier schwankt der unverpackte Anteil zwischen 41% und 43 %. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kommt für Österreich auf ähnliche Anteile. Zu Recht wird vom Sektor darauf hingewiesen, dass Verpackung bei weniger gesunden Artikeln (Süßwaren, salzige Snacks) kein Thema sind. Das wird allerdings nicht helfen, denn dort hat man sich daran gewöhnt und hält Verpackung für „alternativlos“. Wie man den steigenden und teilweise widersprüchlichen Anforderungen begegnen kann, wird am 3./4. November auf dem European Packaging Forum in Düsseldorf diskutiert. Dort geht es um die berühmten drei „Re’s“ in der englischen Sprache: „Reuse, Reduce, Recycle“. Näheres zum Programm und zur Anmeldung finden sie hier.