Fresh Cut-Gemüse und -Obst zeigt wieder Wachstum. Die Verbraucherausgaben im Januar und Februar stiegen gegenüber dem Vorjahr um knapp 7 %, beim Fresh Cut-Obst lag das Plus bei 10 %. Zwar sind die Verbraucherausgaben in der Pandemie nicht geschrumpft, aber die Ausgaben für unbearbeitete Ware stiegen viel schneller.
Die Ursachen dafür liegen auf der Hand. Denn in Zeiten von Lockdown, Kurzarbeit und Home-Office ist Zeitersparnis kein wirklich gutes Argument. Die Zubereitung einer Mahlzeit wurde eher als willkommene Abwechslung im tristen „Bildschirm-Alltag“ empfunden, bei eingeschränkten Freizeit- und Verpflegungsmöglichkeiten Außer-Haus war das Kochen in den eigenen vier Wänden eine willkommene Abwechslung. Der Anteil der Haushalte, die „so gut wie jeden Tag“ kochte, stieg nach dem vom BMEL in Auftrag gegebenen Ernährungsreport von 39 % vor der Pandemie auf 52 %. Das ist inzwischen wieder anders, denn die Ausgaben für Obst insgesamt gingen um 5 % zurück, die Ausgaben für Frischgemüse sanken im Januar/Februar sogar um gut 9 %.
Bei Fresh Cut-Obst und -Gemüse denkt man zu Recht zuerst an Salate, denn knapp 80 % der Verbraucherausgaben für diese Rubrik entfallen nach Zahlen aus dem GfK Haushaltspanel auf Salate. Die Umsatzanteile von Obst sind mit 15 % (80 Mio Euro) aber nicht mehr vernachlässigbar, vor zehn Jahren waren es erst 9 %. Fresh Cut-Gemüse ist in Deutschland nach wie vor kein bedeutender Artikel, auch wenn hier zuletzt die höchsten Wachstumsraten erreicht wurden. Dies ist in den westlichen Nachbarländern wie den Niederlanden und Belgien anders, allerdings bestehen diese Unterschiede schon seit Jahrzehnten.
Das wichtigste Produkt bei Verzehrfertigen Obst sind Mischungen, gefolgt von Ananas und Melonen. Ananas sind nicht besonders bequem zu schälen und portionieren, so dass der Fresh Cut-Variante hier oft der Vorzug gegeben wird. Bei Melonen zählt nicht nur der sicher vorhandene Convenience Aspekt, für kleine Haushalte sind die Früchte oft einfach zu groß. 2021 war allerdings kein Melonensommer, bei Regenwetter sind Melonen nur mäßig beliebt. Das gilt für ganze Früchte und für Fresh Cut.
Fresh Cut-Gemüse (inkl. Salate) und Fresh Cut-Obst benötigen eine schützende Verpackung. Ein Verkauf Loser Ware ist schwer vorstellbar. Die Verpackung sollte die Sicht auf das Produkt zulassen, die Ware vor mechanischen Schäden schützen, die Keimzahlen geringhalten, aber gleichzeitig umweltverträglich sein und eine möglichst geringe Masse aufweisen. Solche Anforderungen sind offensichtlich widersprüchlich, so dass die einzelnen Ziele gewichtet werden müssen, um zu einer optimalen Entscheidung zu kommen.
Auf dem European Convenience Forum am 13./14. Juni werden Lösungen aus Sicht der Wissenschaft vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik und aus Sicht der Praxis von einem namhaften Verpackungshersteller beleuchtet. Auch der Außer-Haus-Markt für Fresh-Cut Produkte wird auf dem European Convenience Forum beleuchtet werden.
Alle Infos zum Programm und zu den Sponsoring-Möglichkeiten sowie zur Anmeldung finden Sie auf https://www.fruchthandel.de/events/convenience-forum/ecf-2022/