Die Europäischer Ladungsverbund Internationaler Spediteure AG (ELVIS) hat im vergangenen Monat zusammen mit den Logistiknetzwerken Kommodus (Polen), Cargo24 (Schweiz) und ABC Business Network (Italien) offiziell das paneuropäische Transportnetzwerk Paneco gegründet. Gemeinsam mit weiteren 15 lokalen Partnern deckt dieses Netzwerk der Netzwerke in den Bereichen Stückgut und Teilladungen von Beginn an bereits alle großen Wirtschaftszonen Europas ab. Sitz des Unternehmens, das als Aktiengesellschaft firmiert, ist Zug in der Schweiz. Der Start des operativen Geschäfts ist für Juli geplant.
„Europa ist eine der größten Wirtschaftszonen weltweit. Die kleinteilige Struktur mit den einhergehenden Sprachbarrieren machen es aber gerade den vielen kleinen und mittelständischen Logistikern schwer, flächendeckende Geschäftsmodelle zu etablieren“, sagt Jochen Eschborn, Vorstand der Europäischer Ladungsverbund Internationaler Spediteure AG. Der lukrative Zugang zum umsatzstarken Markt für Stückgut und Teilladungen war damit nahezu ausschließlich den Großunternehmen der Branche vorbehalten. Über Paneco können jetzt auch kleine und mittelständische Spediteure und Frachtführer an diesem attraktiven Geschäft partizipieren und paneuropäische Stückgut- und Teilladungstransporte zu wettbewerbsfähigen Konditionen anbieten.
„Um in den einzelnen Ländern mehrere Stationen täglich anfahren zu können, scheiterte es in der Vergangenheit zumeist schon am notwendigen Transportaufkommen“, sagt Eschborn. Dieses Problem löst das Paneco-Netzwerk, indem es mittels täglicher getakteter Linienverkehre und unzähliger HUBs und Gateways alle Wirtschaftsräume Europas miteinander verbindet.
Basis hierfür ist eine eigens entwickelte, webbasierte IT-Plattform, die als übergeordnete Einheit auf die lokalen Systeme zugreift und den Datenfluss zwischen den angeschlossenen Unternehmen und Kooperationen sicherstellt. „Wir greifen dabei auf die bestehenden nationalen Strukturen und Tarife eines jeden Landes zurück. So bedarf auch eine internationale Sendung keiner Sonderbehandlung mehr“, erklärt Eschborn. Durch den Einsatz einer modernen Übersetzungssoftware können die Unternehmen zudem in ihrer jeweiligen Landessprache kommunizieren. „Dadurch ist das System sehr benutzerfreundlich und erlaubt es jedem angeschlossenen Spediteur, seinen Kunden gute Preise, Laufzeiten und Trackinginformationen ab sofort auch für nur eine Palette nach Tirana in Albanien anzubieten“, sagt Eschborn.
Der offiziellen Gründung des Unternehmens im vergangenen Monat vorausgegangen waren fast zwei Jahre intensive Vorbereitung. Erste Gespräche hierzu waren bereits auf der Münchener Transportmesse 2019 geführt worden. Neben der IT-Plattform zur Vernetzung der Unternehmen wurden seither zudem Tarifmodelle und Linienverkehrskonzepte entwickelt sowie eine Volumen- und Qualitätskontrolle konzipiert.
Über die vier beteiligten Verbünde und derzeit 15 lokalen Partner deckt das Netzwerk der Netzwerke von Finnland im Norden bis Griechenland im Süden schon heute alle bedeutenden Wirtschaftsräume Europas ab. Dabei wollen es die Gründungsmütter und -väter allerdings nicht belassen. Ziel ist es, die Leistungen von Paneco flächendeckend auf den gesamten Kontinent auszudehnen. Der operative Start von Paneco ist für Juli geplant.