Ende März blickte der Schweizer Obstverband (SOV) im Rahmen der Delegiertenversammlung (DV) auf ein ereignisreiches Obstjahr zurück.
An der gut besuchten Veranstaltung in der Welle7 in Bern standen die Gesamterneuerungswahlen des Vorstandes im Zentrum. Die Allokution von Bundesrat Albert Rösti und das Gastreferat von Dr. iur. Jürg Niklaus bildeten die Höhepunkte der Veranstaltung. Der Präsident der Schweizer Obstverbands Jürg Hess zeigte sich erfreut, dass über 150 Delegierte und hochrangige Gäste den Weg nach Bern gefunden haben: „Dies zeigt die Initiative und das Engagement der gesamten Branche für einen nachhaltigen und innovativen Schweizer Obstbau“, bilanzierte er in seiner Begrüssungsansprache zur 26. Delegiertenversammlung.
Verbandsvorstand in neuer Zusammensetzung
Im Zentrum der diesjährigen DV standen die Wahlen des Vorstandes für die nächsten vier Jahre. Jürg Hess wurde als Verbandspräsident bestätigt und tritt damit seine zweite Amtsperiode an. Mit Hansruedi Wirz und Xavier Moret treten zwei langjährige Produzentenvertreter aus dem Vorstand zurück. Sie haben den Schweizer Obstbau während Jahrzehnten tatkräftig unterstützt und mit unermüdlichem Einsatz geprägt. Sie wurden an der DV zu Ehrenmitgliedern des Verbands ernannt. An ihre Stelle treten die neu gewählten Produzentenvertreter Thomas Lehner und Julien Taramarcaz. Die weiteren bisherigen Vorstandsmitglieder wurden von den Delegierten für die neue Amtsperiode bestätigt.
Politisch engagiert – klimatisch herausfordernd
Bei der Präsentation des Jahresberichts blickte der Verbandsdirektor Jimmy Mariéthoz auf ein ereignisreiches und herausforderndes Obstjahr zurück. Die Erträge waren durchschnittlich und von guter Qualität. Witterung und Schädlingsdruck führte bei gewissen Kulturen zu Ernteausfällen. Mariéthoz wies in diesem Zusammenhang auf die Ernteversicherung im Rahmen der AP22+ hin, die für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Obstbaus zentral ist. Auch die Revision der Ernährungsstrategie des Bundes beschäftige den Verband auf politischer Ebene. Der SOV setzte sich für eine faire Positionierung heimischer Fruchtsäfte und anderer Naturprodukte ein. Die breite Etablierung des Branchenprogramms ‚Nachhaltigkeit Früchte‘ und dessen positive Wirkung auf die Umwelt bildeten die Grundlage für die Diskussionen. Die statutarischen Geschäfte sowie die Jahresrechnung gaben zu keinen Diskussionen Anlass und wurden von den rund 70 Delegierten einstimmig genehmigt.
Neue Züchtungsverfahren sind unerlässlich
Der Präsident des Vereins ‚Sorten für Morgen‘, Dr. iur. Jürg Niklaus, sprach im diesjährigen Gastreferat zum Thema ‚Neue Züchtungsverfahren‘. Solche Verfahren seien für den Obstbau der Zukunft unerlässlich, um auch im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben, so Niklaus. Gentechnische Züchtungsverfahren gehören in den Werkzeugkasten der Produzentinnen und Produzenten, um einen umfassenden und modernen Schutz der Kulturen gewährleisten zu können. Auch Bundesrat Albert Rösti zeigte sich in seiner Allokution an langfristigen und zukunftsorientierten Lösungsansätzen für den Schweizer Obstbau interessiert. Als Vorsteher des UVEK sind ihm mit dem BAFU und dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) zwei Schlüsseldepartemente der Obstbaubranche direkt unterstellt. Seine Ausführungen stimmen zuversichtlich, dass die Anliegen des SOV in Bundesbern Gehör finden.